Rezension

Eine Geschichte über niedere und höhere Herkunft

Feuer und Feder - Kathy MacMillan

Feuer und Feder
von Kathy MacMillan

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Raisa ist eine Sklavin und hat das Glück auserwählt worden zu sein um die Schrift zu lernen. Sie ist nun Tutorin und soll nach der Hochzeit von Mati, dem Prinzen, seine Tutorin ausbilden. Für Raisa ist es etwas ganz besonderes die Schrift zu lernen, erstens darf es nicht jeder und zweitens hat sie da eine Herzensangelegenheit die das Kennen von Schrift voraussetzt. Von nun an lernt sie an der Seite von Mati, der ihr näher kommt als es zwischen den unterschiedlichen Schichten sein dürfte.

Meine Meinung:
Das Buch verweilte nun schon länger bei mir und ich war sehr gespannt auf die Geschichte, die mir bereits auf der Buchmesse angepriesen wurde.

Der Einstieg war dann aber etwas schwieriger als gedacht. Es waren so viele neue Gegebenheiten, eine komplett neue Welt, dazu die Götternamen, die zwar zu Beginn erläutert wurden, aber natürlich nicht direkt hängen blieben. So dauerte es ein wenig bis ich mich rein gefunden hatte und wirklich Spaß an der Geschichte bekam.
Zunächst wurde der Alltag von Raisa beschrieben, das war sehr interessant, sorgte aber noch nicht wirklich für Spannung. Die kam aber dem Moment auf als Sie und Mati sich näher kamen. Diese kleineren heimlichen Treffen brachten einen gewissen Nervenkitzel. Andere Dinge im Fortgang der Geschichte sorgten von da an auch für eine stetig ansteigende Spannung, die im Ende gipfelte. Langeweile kam dann nicht mehr auf.

Die Kapitel beginnen zunächst mit einem kleinen Text der Geschichte der Götter. Diese Geschichte wird Paralell zur eigentlichen Geschichte von Raisa und Mati erzählt und ist der Ursprung aller Gesetze was die Schrift betrifft. Da diese kleineren Absätze recht kurz waren, verlor ich hier mehr wie einmal den Faden, vielleicht auch weil ich so sehr auf die Gegenwart konzentriert war.

Neben den Göttern gibt es einige Menschen als Figuren, die für mich als Leser wesentlich interessanter waren.
Raisa, die Figur die ich als Leser von beginn an begleitet habe. Ihr Schicksal teilten viele Sklaven. Sie möchte etwas erreichen. Das einzige das mich ein wenig störte war die Unehrlichkeit gegenüber Mati, vieles wäre anders gelaufen wenn sie ehrlicher gewesen wäre, aber das ist ja oft der Fall. Ansonsten berührte mich ihre Geschichte und auch wenn man als Leser ahnt wie es ausgeht war ich immer gespannt wie es wirklich weiter ging. Raisa ist für mich sehr mutig und stark. Sie gibt nicht auf.
Mati ist auch mutig, wenn auch auf andere Art und Weise. Er ist der Königssohn und muss sich diesem eigentlich auch beugen. Doch er geht hohe Risiken ein um Raisa zu schützen und sie zu Treffen. Er hat Ideale, doch auch hier wird irgendwann deutlich das man manchmal nicht so kann wie man gerne möchte.
Es gibt noch mehr wichtige Personen. Jonis, der Anführer der Rebellen, Laiyonea, Raisas Lehrerin, die ihr mehr beibringt wie nur die Schrift aber immer recht distanziert ist. Der König, Ratsmitglieder und andere Arnath. Nicht alle stehen Raisa positiv gegenüber, eher die wenigsten.

Am Ende kann man diesen Roman ein wenig mit historischen Romanen vergleichen. Ich finde die Geschichte von niederer und höherer Herkunft gibt es dort schon und wird es wohl immer geben. Doch durch die Geschichte der Götter wird dieses Buch zu etwas besonderem das sich nicht immer leicht lesen lässt, aber bei dem ich auf jeden Fall viel Lesespaß hatte