Rezension

Eine Geschichte wie keine andere

Was man von hier aus sehen kann - Mariana Leky

Was man von hier aus sehen kann
von Mariana Leky

Zum Inhalt:

Ich finde es relativ schwierig, den Inhalt hier in wenigen Sätzen wieder zu geben. Und ich finde auch, der Klappentext trifft es nicht so richtig. Es stimmt schon, immer wenn Selma ein Okapi (von dem ich nie zuvor gehört habe, aber es existiert wirklich) im Traum sieht, dann stirbt am nächsten Tag jemand. Das beschreibt nur die Handlung des ersten Teils dieser Geschichte. Aber die Handlung geht noch viel weiter, obwohl in dieser Kleinstadt, in der die Geschichte spielt, nicht wirklich viel passiert. Aber wie dieses „nicht wirklich viel“ geschildert wird, in allen Facetten, macht es irgendwie trotzdem interessant.

Jede einzelne Person lernt man sehr gut kennen und jede hat natürlich eine ganze Menge Eigenheiten. Aber sie sind alle unglaublich liebenswert. Luise und Martin sind gleich alt und zu Beginn der Geschichte noch Kinder. Sie sind beste Freunde und machen eigentlich alles zusammen. Dann gibt es noch Selma, Luises Großmutter, die für jeden Dorfbewohner so eine Art Bezugsperson und Anker ist. Sie ist unglaublich weise und hat sehr viel Herz. Dann gibt es noch Palm, den Optiker, Elsbeth und Marlies und ein paar andere Dorfbewohner, die ebenfalls eine große Rolle in Luises Alltag spielen und mit ihren Eigenheiten die ganze Geschichte unglaublich amüsant und abwechslungsreich machen. So kommen immer wieder Einwürfe, wie Weisheiten über den Buddhismus oder abergläubische Bräuche.

Mittendrin taucht dann noch Frederik auf, der Mönch der in einem buddhistischen Kloster in Japan lebt und in den sich Luise verliebt. Er ist die einzige Figur, mit der ich nicht so richtig warm geworden bin. Er ist mir einfach zu distanziert und passt nicht in die Dorfgemeinschaft.

Zum Spannungsbogen kann man eigentlich nicht viel sagen, denn es gibt nicht wirklich Spannung. Trotzdem konnte ich das Buch sehr schnell durchlesen, da es sehr kurzweilig und interessant ist. Mariana Leky versteht es, den Dorfalltag (obwohl der zugegebenermaßen wirklich nicht immer alltäglich ist) so zu erzählen, dass es interessant ist. Sie schreibt auch auf ihre ganz eigene Art, und mit sehr viel unterschwelligem Witz. Stellenweise wird es auch emotional, und auch das schildert sie, so dass man mitfühlt und fast schon selbst traurig wird. Und man fängt auch immer wieder an über sich selbst nachzudenken, da die Situationen ebenso sind, wie sie jedem von uns wiederfahren könnten.

Fazit: Ich glaube, man kann diesem einzigartigen Buch mit einer Rezension gar nicht gerecht werden, denn man schafft es nie, die Emotionen und das Geschehen auch nur ansatzweise auf die gleiche Art rüberzubringen wie Mariana Leky. Man muss es einfach selbst gelesen haben!