Rezension

Eine gespaltene Realität

Die Achse meiner Welt - Dani Atkins

Die Achse meiner Welt
von Dani Atkins

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bin offen und unvoreingenommen an das Buch herangegangen. Und das war auch gut so, denn man muss sich auf das, was die Autorin einem präsentiert, einlassen. Wenn man das tut, dann erwartet einen eine interessante und facettenreiche Liebesgeschichte, die sich nach einem schweren Unfall aus der Sicht der Protagonistin in zwei Teile spaltet, teilweise absurd erscheint und doch am Ende ein plausibles Ganzes ergibt.

Rachel ist 18, als sie sich nach dem Schulabschluss zum letzten Mal mit ihrer Clique in einem Restaurant zum Abschied trifft. Nach diesem Essen werden alle ihre eigenen Wege gehen, auch wenn man sich in den Semesterferien vermutlich im Heimatort wiedersehen wird. Aber es kommt alles anders als gedacht. Ein Auto rast in das Restaurant und Rachels Freund Jimmy rettet ihr das Leben zum Preis seines eigenen. Und das obwohl es nicht IHR Freund ist. Ab diesem Moment ist der Leser den Visionen von Rachels Welt ausgeliefert. Die folgenden fünf Jahre spalten sich. Sie analysiert ihr Verhältnis zu ihrem Freund Matt und zu Jimmy, den sie nie als potenzielle Liebe gesehen hat. Im Rückblick sieht sie ihn mit anderen Augen und wird sich ihrer Gefühle bewusst. Soll sie sich in ihre Rolle als Matts Verlobte schicksalhaft fügen oder für die Liebe ihres Lebens kämpfen?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich habe die nicht zusammenpassenden Puzzleteile hin genommen und einfach abgewartet bis zum Ende. Die Autorin spielt mit der Realität oder dem, was wir dafür halten, wechselt Perspektiven und stellt in Frage, was unabänderlich erscheint. Dabei gerät "die Achse des Lebens" ins Wanken, was vermutlich viele Leser irritiert. Ich persönlich fand das gerade interessant.