Rezension

Eine glänzende Perle litauischer Literatur

Das weiße Leintuch - Antanas skema

Das weiße Leintuch
von Antanas skema

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Exilroman "Das weiße Leintuch" von Antanas Skema ist eine literarische Wiederentdeckung für die Welt und eine Neuentdeckung für den deutschen Leser. Skema wurde noch im Zarenreich als Teil der litauischen Minderheit in Polen geboren, wurde seine Kindheit über von Ort zu Ort geschleppt, ehe er in der jungen baltischen Republik Litauen studieren konnte. Das künstlerische und kreative Zentrum des Landes - Kaunas und seien Theater - prägte ihn, seine Liebe für das Wort, das sprachliche Ornament, die leuchtenden Bilder, die emotionalen Schatten seiner Texte schärfte er im Medizin. und Jurastudium.

"Das weiße Leintuch" spiegelt Skemas Leben: die Repressalien durch die sowjetischen Besatzer, die Willkür der deutschen Truppen, die Jahre im elenden Exil im Lager für Displaced Persons und schließlich im Bodensatz New Yorks zwischen anderen Einwanderern. Der ebenfalls Antanas heißende Protagonist ist Dichter und Fahrstuhlführer und fährt mit dem Leser durch die Stockwerke der fantastischen Wahrnehmung des verhinderten Exildichters, durch seine Erinnerungsbilder und den erlebten Wahnsinn nebst Momenten im Irrenhaus und im Irrsinn der Wirklichkeit.

Der Roman ist nicht leicht zu lesen, denn die Überblendung von Erzählzeit und Vergangenheit, Wahrheit und Erinnerungen sind neblig wie das Erinnern, aber stets von poetischer Schönheit.

Eine Entdeckung!