Rezension

Eine grandiose Fortsetzung

Opferzeit - Paul Cleave

Opferzeit
von Paul Cleave

Produktinformation
"Einer der perfidesten Serienkiller aller Zeiten kehrt zurück: Joe is back! Die Einwohner der Neuseelandmetropole Christchurch sind aufgebracht. Ein Jahr nach der brutalen Mordserie, die ihre Stadt erschütterte, beginnt der Prozess um den berüchtigten Christchurch Carver. Doch Joe, der scheinbar grenzenlos naive Serienmörder, beteuert nach wie vor seine Unschuld. Unterdessen zieht sich die psychopathische Melissa X einen neuen Killer heran, um Joe, mit dem sie einst eine unheilige Liaison einging, zu töten. Christchurch droht eine Apokalypse des Todes ..."

Wirkung
Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch absolut voreingenommen bin. Vor 4 Jahren habe ich von Paul Cleave "Der siebte Tod" gelesen und war von diesem Buch einfach komplett fasziniert. Als ich also das Buch im Heyne Katalog entdeckt habe, bin ich fast an die Decke gesprungen. Ich habe die Vorbeschreibung gelesen und war schon vollkommen hin und weg. Die Produktinformation finde ich gut gestaltet, sie verrät nicht zu viel und nicht zu wenig. Das Cover finde ich besonders schön, weil es dem Cover von "Der siebte Tod" ähnelt. Der Titel ist passend, denn es werden in diesem Buch einige Opfer gebracht ..

Positives
Als ich gestern, am dritten Tag mit diesem Buch fertig geworden bin, war ich tief traurig. So gerne wäre ich noch weiterhin bei Joe und Melissa und all den anderen geblieben.
Ich glaube, das alleine zeigt schon, wie gut ich dieses Buch fand. Paul Cleave hat einen sehr angenehmen Schreibstil mit kurzen prägnanten Sätzen.
Besonders möchte ich die Erzählperspektive hervorheben. In Abschnitten in denen Joes Sichtweise dargestellt werden sollte, hat der Autor den Ich-Erzähler gewählt, in allen anderen Situationen den auktorialen Erzähler. Ich fand das sehr angenehm zu lesen, dadurch konnte man eine engere Bindung zu Joe eingehen und seine Gefühle und Gedanken besser verstehen.
Joe ist einfach mein Liebling. Ich bin mir durchaus bewusst, dass er der Böse ist, aber ich glaube genau das wollte der Autor auch damit bezwecken. Joe erscheint trotz seiner Taten einfach ein toller Kerl zu sein.
Paul Cleave beschreibt Figuren und Situationen sehr detailliert, sodass man sich vollends in sie hineinversetzen kann. In manchen Situationen, die ich jetzt nicht spoilern möchte, versucht man es sich nicht so genau vorzustellen, mir allerdings ist das nicht gelungen.
Der Verlauf der Geschichte ist gut gestaltet, man kann die Handlungen gut nachvollziehen und ich hatte keinen Moment das Gefühl auf der Stelle zu treten, was für mich ein besonders wichtiger Pluspunkt ist.
Das Ende war für mich der Anfang eines dritten Teils und ich hoffe sehr, dass es diesen auch irgendwann geben wird.

Negatives
Ich denke es gibt sicherlich negative Aspekte an dem Buch, für mich jedoch war dieses Buch total rund. Ich habe nichts zu meckern. Wahrscheinlich wird es Lesern, die ebenfalls "der siebte Tod" mit Begeisterung gelesen haben, ähnlich ergehen wie mir.

Zitat
"Nach einer Weil muss ich mir ein wenig die Beine vertreten, also gehe ich hinaus in den Gemeinschaftsbereich, wo ich, wenn man hier eine Umfrage starten würde, einer von dreißig unschuldigen Männern bin. Ich bin Slow Joe. Ich bin ein Opfer meiner Bedürfnisse. Ich bin Joe das Opfer. Ich schlage die Zeit tot, indem ich mich mit einem Häftling unterhalte, der verhaftet und verurteilt wurde, nachdem er eine Tierhandlung in Brand gesteckt hatte. Dort gab es Katzen und Hunde und Vögel, und dort gab es Fische. Jede Menge Fische. Ich denke darüber nach, wie ich ihn umbringen könnte. Diese beschissenen Fischmörder. Es gibt nichts Schlimmeres."

-Aus 'Opferzeit' von Paul Cleave-

Bewertung
Note 1 {sehr gut}
Hach, was soll ich sagen, meine Bewertung konnte ja prinzipiell schon gar nicht anders ausfallen. Ich hätte sehr gerne noch viel mehr Seiten in diesem Buch gehabt, aber ich kann ja auf einen dritten Teil hoffen. Ich fand das Buch wirklich super. Es war toll ausgestaltet und ich habe mich wohlgefühlt mit diesem Buch. Ich empfehle einfach jedem Thrillerfan erst "Der siebte Tod" und dann "Opferzeit" zu lesen. Glaubt mir, ihr verpasst sonst was.
Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Heyne Verlag !