Rezension

Eine gute Idee, bedingt gute Umsetzung

Einzig - Kathryn Evans

Einzig
von Kathryn Evans

Bewertet mit 3 Sternen

Der Horror für jeden Menschen.

Du hast nur 1 Jahr Zeit für dein Leben. 1 Jahr, in dem Du sein kannst wie du bist und tun kannst, was du möchtest. Nach dieser Zeit wird jemand anderes für dich weiterleben und du hast alles verloren.

Die 16 Jahre alte Teva ist genau so ein Mensch und ein halbes Jahr ihrer Zeit ist schon um. Dann wird ein anderes Ich für sie weiterleben, denn davon schlummern viele in ihr.

 

 

 

Auf das Buch „Einzig“ von Kathryn Evans bin ich durch einige Booktuber aufmerksam gemacht worden. Immer wieder habe ich Rezensionen zu eben diesem Jugendbuch gesehen und als ich es dann in der Stadtbibliothek fand, ging es nicht anders, es musste mit nach Hause.

 

Mich hat das Leben von Teva faszinierd. Natürlich nicht in dem Sinne, dass ich es für mich möchte, doch das Bewohnen von mehreren Seelen in einem einzigen Körper und lediglich die Chance auf ein Jahr Lebenszeit, war schon spannend.

 

Was ich zu Beginn noch dachte war, dass sich nach eben diesem Jahr das eigene Ich auflöst und ein anderes Ich in diesem Körper weiterlebt. Das dies nicht passiert ist hier kein Spoiler, sondern auf den ersten Seiten schon zu lesen. Es gibt viele Tevas, für jedes Lebensjahr ist eine neue „geboren“ und eben diese führt das Jahr dann auch zu Ende. Die alten Tevas hingegen sterben nicht, sondern sind nur nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen.

Freaky? Ja das stimmt wohl!

 

Und wir lernen schon auf Seite 1 die neue Teva kennen. Sie löst sich von der alten Gestalt und wir begleiten sie in ihrem Jahr. Dabei wird schnell klar, dieser Teenager denkt nicht einmal daran, nach einem Jahr in Rente zu gehen. Teva will leben, sie will ihre Freundschaften und ihre Leidenschaften nicht verlieren. Diese knappe Zeit, der Druck der auf ihr lastet und das Bemerken einer neuen innerlichen Persönlichkeit, macht das Buch interessant.

 

Für mich war der Schreibstil von Kathryn Evans zwar gut, allerdings auch mit Längen. Ich hätte mir etwas mehr Lebendigkeit gewünscht und auch etwas mehr Schwung. Zwar geht es in der Geschichte voran, zum Ende hin war es für mich aber, als würden die Seiten knapp werden und es mussten viele Dinge auf den restlichen 50 Seiten verpackt werden.

Auch die Auflösung und das Ende war für mich nicht zufriedenstellend. Ich hatte ganz ehrlich damit gerechnet, dass es einen Cliffhanger geben wird und dann das richtige Ende im nächsten Buch stattfindet, aber ich wurde eines besseren belehrt.

 

Und ja, ich wünsche mir auch oftmals Einzelbücher. Aber hier hätte etwas mehr Tiefe und ein zweiter Teil der Geschichte gut getan, denn die Idee ist interessant und die Protagonistin war so in Ordnung, als das ich noch mehr von ihr lesen würde.

 

Meine Abzüge gehen ganz klar auf die Länge zu Beginn von „Einzig“ und dann auf die vielen schnellen Ereignisse am Ende zurück.

 

Sehr schade.

 

Mein Fazit:

Eine gute Idee, aber eine Umsetzung die mir nicht komplett gefallen hat. Zwar gab es einen guten Mittelteil, aber einen schwachen Anfang und ein überstürztes Ende.