Rezension

Eine herzerweichende Geschichte

Der Junge, der mit dem Herzen sah
von Virginia Macgregor

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der kleine Milo lebt mit seiner Mutter, seiner Urgroßmutter und dem Hausschwein Hamlet in England. Er leidet an einer seltenen Augenkrankheit, wegen der er die Welt "wie durch ein Nadelöhr" sieht und wegen der seine Sehkraft immer mehr nachlässt. Als seine Urgroßmutter in ein Altenheim muss, schwört er sich sie da wieder herauszuholen. Als im Pflegeheim dann auch noch merkwürdige Sachen passieren, sucht er Hilfe bei Tripi, einem syrischen Flüchtling, der in der Küche des Heims arbeitet. Gemeinsam versuchen sie gegen die gemeine Oberschwester zu rebellieren und alles wieder zum Guten zu kehren.

"Der Junge, der mit dem Herzen sah" von Virginia MacGregor ist ein gefühlvoller Jugendroman, der aus den Sichten der verschiedenen Protagonisten geschrieben wurde. Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht verständlich. Der Roman vermittelt auf eine sehr gefühlvolle Art die Geschichten und Ansichten der Protagonisten. Man erlebt Höhen und Tiefen mit den Charakteren und beobachtet sie, wenn sie Misserfolge überwinden und daran wachsen.

Leider hat der Roman auch seine kleinen Schwächen. So hat mir bei einigen Charakteren die Tiefe und das Verständnis gefehlt. Vor allem das Verhalten und die Denkweisen von Milos Mutter waren mir oft ein Rätsel. Auch waren die Geschehnisse oft vorhersehbar.

Insgesamt hat mir "Der Junge, der mit dem Herzen sah" ganz gut gefallen. Neben  kleinen Schwächen ist es doch eine sehr gefühlvolle Geschichte für eher junge Leser mit einem traurigen Ende.