Rezension

Eine hoffnungslose Welt voller Gedankenanstöße und Hoffnung

Ascheland - Oliver Kyr

Ascheland
von Oliver Kyr

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein postapokalyptischer Ausgang.. die Menschheit fast völlig ausgelöscht. Nur wenige haben überlebt - unter ihnen Zacharias Brandt - der Kindermacher. Der Ruf eilt ihm nach, er sei der Einzige, der noch Kinder zeugen könne, aber was wenn man selbst der festen Überzeugung ist, dass es falsch ist? Falsch, in diese von Menschenhand zerstörte Welt Kinder zu setzen. Ihnen diese Welt zu übergeben und mit ihr ein Leben ohne Hoffnung? 
Solche Fragen stellt sich Zacharias dauernd während er mut seiner Hyäne Else durch die Gegend streift, auf der Suche nach seinem Frieden - dem Steinhaus aus seinen Träumen, während er Tauschgeschäfte betreibt, um zu überleben. Tauschgeschäfte, seinem Ruf entsprechend.
Ein sehr gelungener Roman über wichtige und alltägliche ethische Fragen, die wir - die sich auf den Abgrund der Welt zubewegen - häufiger stellen sollten. Zacharias stellt ganz gezielte Fragen indirekt auch an den Leser "Warum sagen wir, dass wir unsere Kinder lieben während wir de Welt in der sie leben werden, zerstören?" So lautet es sinngemäß.
Genau diese Denkanstöße machen das Buch für mich lesenswert, weil es wirklich zum Denken anregt! Zum Handeln und bewusster Leben. Die Auswirkungen dieser inneren Konflikte werden an Zacharias wunderbar psychologisch deutlich beschrieben. Er hat seine Hochs und Tiefs und verstrickt sich immer weiter in diese Welt ohne Zukunft.
Jeder, der sich selbst schonmal solche oder ähnliche Fragen gestellt hat, sollte das Buch als klare Leseempfehlung aufnehmen! Der Autor hats verstanden und vermittelt genau das auf fantastische Art und Weise!