Rezension

Eine Idee, die mir bisher in keinem Buch begegnet ist

Vollendet - Neal Shusterman

Vollendet
von Neal Shusterman

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:

Nordamerika in nicht allzu ferner Zukunft: Die Vereinigten Staaten sind wieder in fester Hand - und die Menschen atmen auf. Die neuen Gesetze sind zwar rigide, doch dafür ist die Ordnung endlich wiederhergestellt. Jugendliche Rebellen über 13 werden gnadenlos aussortiert und ihre Existens per Formular rückgängig gemacht. Aber Mord ist etwas anderes, denn die Organe und Körperteile der "Wandler" werden recycelt und leben als Einzelteile in vielen Menschen weiter. Connor, Risa und Lev sind solchen Wandler. Der 16-jährige Connor, weil seine Eltern nicht mehr mit ihm klarkommen, die 15-jährige Waise Risa, weil sie Opfer von staatlichen Budget-Kürzungen wurde, und der gerade 13 gewordene Lev, weil er von seinen fanatisch-religiösen Eltern als Gottesopfer vorgesehen wurde. Sie begegnen sich auf ihrem letzten Weg, bevor ihr Schicksal vollstreckt werden soll, doch als sich die einmalige Gelegenheit zur Flucht bietet, werden sie unfreiwillig zu einer Schicksalsgemeinschaft auf Leben und Tod.

Gleich auf den ersten Seiten erfährt man, dass Connors Eltern die Umwandlungspapiere unterschrieben haben und er vorhat zu fliehen. Connor verursacht bei seiner Flucht einen Massencrash und trifft so auf Lev und Risa. Lev, der ein sogenanntes "Zehntopfer" und selbst auf dem Weg zu seiner Umwandlung ist, wird von Connor als Geisel genommen. Risa, die in einem durch den Massencrash verunglückten Bus sitzt, ist ebenfalls auf dem Weg zur ihrer Umwandlung und nutzt das Chaos zur Flucht. Im Wald treffen die Charaktere dann aufeinander und schließen sich zusammen. Von da an leben die drei "Wandler" gemeinsam auf der Flucht. Für Risa und Connor ist klar, dass sie nie mehr nach Hause zurückkehren wollen, da sie leben und nicht gewandelt werden wollen. Levi jedoch ist bereits als kleiner Junge auf seine Wandlung vorbereitet worden. Als "Zehntopfer" soll er von seinen fanatischen Eltern für Gott geopfert werden. Er sieht das Wandeln jedoch nicht als etwas schlechtes, sondern fühlt sich besonders als "Zehntopfer" auserwählt worden zu sein. Dementsprechend ist er nicht sonderlich begeistert, dass Connor und Risa ihm einen Strich durch seine Wandlung gemacht haben. Für ihn ist von vorne herein klar, dass er, sobald sich eine Möglichkeit ergibt, vor den beiden fliehen muss.

 

Meinung:

Ich muss sagen, dass ich von der Thematik dieses Buches absolut begeistert bin. Ich habe ja schon einige Dystopien gelesen... da begegnen einem nach einiger Zeit immer dieselben Themen... hier war das anders. Noch nie hatte ich von dieser Idee in einem anderen Buch gelesen. Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, er war flüssig und leicht zu lesen. Neil Shusterman hat meiner Meinung nach ein Talent einen volkommen in sein Buch abtauchen zu lassen. Seine Landschafts- und Personenbeschreibungen empfand ich als sehr bildhaft. Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Ist Levi am Anfang noch sehr naiv und überzeugt davon, dass seine Eltern das Richtige getan haben, vollzieht er im Laufe des Buches langsam aber sicher eine Wandlung. Auch der stürmische Charakter von Connor entwickelt sich mit der Zeit glaubhaft. Einzig Risa hat sich meiner Meinung nach kaum verändert.... sie war für mich von Anfang an das charakterstarke Mädchen dass sich um alles kümmert. Das Buch ist in sieben Teile unterteilt und innerhalb dieser sieben Teile noch einmal in verschiedene Kapitel gegliedert. Die Kapitel werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Abwechselnd aus der Sicht von Connor, Risa und Lev. Zwischendurch auch aus der Sicht anderer -an der aktuellen Situation beteiligter- Personen... z.B. aus der einen Polizisten.

 

Fazit:

Alles in allem hat mir diese Dystopie gut gefallen. Ich vergab hier 3 1/2 Sterne, da ich für die Fortsetzungen noch Luft nach oben lassen möchte.