Rezension

eine interessante Lebensgeschichte

Mein Tanz mit Rommel
von Elisabeth Marrion

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch von Elisabeth Marrion hat mich sehr beeindruckt. Sie schildert hier die Geschichte ihrer Mutter von 1926 bis 1945. Es ist ja nun keine leichte Zeit und man begleitet ihre Mutter Hilde auf ihrem Lebensweg in diesen Jahren. Es ist zwar ein Roman, aber mit wahrem Hintergrund. Wenn man das Buch liest, denkt man auch irgendwie nicht an einen Roman. Sondern man begleitet die junge Hilde auf ihrem Weg von der Kindheit bis zu der zielstrebigen Frau, die ihre Familie durch diese schlimme Zeit des 2.Weltkriegs führt. Es ist sehr gut beschrieben, mit allen Höhen und Tiefen. Hilde setzt sich eigentlich schon früh durch und beginnt für sich zu kämpfen. Sie durchschaut schon schnell die bevorstehende politische Entwicklung. Hilde trifft auf viele nette Menschen, die zu ihren Freunden werden. Auch gegen die allgemeine Meinung der Leute, sie hält zu ihnen und legt schon für die Weichen für mögliche Komplikationen im Leben der Freunde. Denn sie lässt sich nicht vorschreiben, mit wem sie Umgang hat. Auch kommt es ihr nicht unbedingt zugute, dass sie aus dem Grenzgebiet zu Polen kommt. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen und geht ihren Weg. Zusammen mit ihrem Mann Karl und ihren Kindern und Freundinnen. Denn die Frauen sind ja nun alleine und sie halten alles zusammen. Die Schilderungen sind sehr direkt und spiegeln vieles der damaligen Zeit wieder. Irgendwie hat man aber immer das Gefühlt, dass es Hilde und den ihren es gut schaffen. Dort wo sie leben, wird es auch erst später sehr schlimm. Sie bangt natürlich um ihre Familie in der alten Heimat. Man zittert schon mit, wenn sie auf diversen Wegen versucht Hilfe zu leisten. Der Leser wird gut in diese Zeit versetzt, aus dem Blickwinkel der jungen Frau. Das Buch lässt sich so gut lesen, es ist aber auch ein Zeitzeugnis. Obwohl es in einem historischen Roman verpackt ist. Historisch kommt es mir allerdings nicht vor. Dabei denke ich an weiter zurückliegendere Zeit, aber doch ist es so. Diese Grausamkeiten sind wie immer schlecht zu ertragen. Aber es war nun mal Realität, ob nun in Romanform oder nicht. Der Leser wird vom Leben dieser Frau mitgerissen und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.