Rezension

Eine kranke Gesellschaft

Amor-Trilogie 01. Delirium - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 01. Delirium
von Lauren Oliver

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung:

Eine Welt ohne Liebe. Eine Welt in der Liebe, egal wie, zu einer Krankheit erklärt wurde. 
Die Kinder dieser Welt werden mit ihrem 18 Lebensjahr von dieser Krankheit geheilt. Ein Eingriff beschützt sie vor diesem schrecklichen Gefühl.

Schon von klein auf weiß jeder wie gefährlich die Liebe sein kann. Das Buch Psst beschreibt alles was man wissen muss um nicht infiziert zu werden. Man kann sich dieses Buch Psst ein bisschen wie der Bibel vorstellen. Es gibt die Regeln vor. Teilt mit, was mach lassen sollte oder wie man ein bestrebter Mensch wird ohne aufzufallen.

Nach der Heilung ernennen Wissenschaftler den zukünftigen Ehepartner und  wie viele Kinder aus dieser Ehe entstehen sollten. Alles wird vorgegeben, aber ohne Gefühle kann man auch nicht selbst entscheiden. So waren die Menschen für mich zombieartig. Schon fast etwas gruselig, da sich keiner der geheilt wurde auflehnte, alles so hinnahm. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, sich in dieser Gesellschaft negativ zu äußern, denn dann hat mein ein Problem. Hier heißt es eher friss oder stirb und bevor die Menschen zu Aussätzigen werden, verlieren sie eher ihre Gefühle.

Jedes Kapitel beginnt mit einem Auszug aus dem Buch Psst. So konnte ich mir sehr gut vorstellen, wie krank doch die Erschaffer dieser Welt sind. Es muss ja irgendwer die Idee gehabt haben, dass man den Menschen so etwas eintrichtert um sie zu kontrollieren.

Lena, aus derer Sicht das Buch geschrieben ist, wird bald achtzehn und lebt bei ihrer Tante. Ihre Mutter ist gestorben, jedenfalls hat man ihr das so erzählt.

Lena nimmt die Regeln ihrer Welt sehr ernst, im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Hana. Hana nimmt nicht alles so hin. Sie ist eine Rebellin und hinterfragt die Sachen, tut was sie nicht tun darf, Partys feiern, sich mit Jungs treffen. 
Öfter habe ich mir das für Lena auch gewünscht, vor allem am Anfang des Buchs. Aber Lena ist halt die Person, die nur schwarz und weiß sieht. Die dem folgt, was man ihr beigebracht hat. Für Außenstehende wie mich wirkte sie sehr naive. Ich wollte sie schütteln damit sie aufwacht.

Eines Tages lernt sie Alex kennen. Erst schüchtern tritt sie ihm gegenüber, da sie noch nicht geheilt wurde, aber als sie merkt, dass er einen Narbe hat, die den Außenstehenden zeigt, dass er geheilt wurde, entspannt sie sich von Mal zu Mal.

Nun Lena, deine Annahme war weit gefehlt, dein Leben wird sich verändern. Wie schon gesagt, ist Lena für mich wie ein Lemming. Bloß nicht auffallen oder gegen den Strom schwimmen. Bedeckt halten ist die Devise.

Hana denkt anders, will spaß haben, weil sie weiß, dass ihre Gefühle nach der OP weg sein werden.

Ja, und Alex? Bei Alex ist nichts so wie es scheint. Er war mir am sympathischsten.

Mir hat dieser erfundene Welt sehr gut gefallen. So krank sie auch ist, mit ihrer Parole “Nieder mit der Liebe”, so faszinierend fand ich ihre Bewohner, die dies Alles mit sich machen lassen, weil sie durch die Entfernung der Liebe zu gefühlskalten Zombies geworden sind.

Mein Fazit:

Ein gutes Buch in dem eine kranke Gesellschaft beschrieben wird, denn eine Welt ohne Liebe kann nichts anderes als Krank sein. Mit Liebe, Spannung und viel Kopf schütteln, weil man die Menschen in dieser Welt so gerne wach rütteln möchte.