Rezension

Eine Liebesgeschichte und vieles mehr

Wacholdersommer - Antje Babendererde

Wacholdersommer
von Antje Babendererde

Bewertet mit 3 Sternen

Eine Liebesgeschichte die in indianische Traditionen und einen Kriminalfall eingebettet ist.

In dieser Geschichte geht es in erster Linie um Kaye und Will, zwei Jugendliche, die im Indianerreservat der Navajos aufwachsen und sich schon früh zueinander hingezogen fühlen. Doch Will wird wegen Mordes angeklagt und verurteilt. Als er nach fünf Jahren Haft wieder ins Reservat zurückkehrt sind Kayes Erwartungen groß und sie hofft wieder dort anknüpfen zu können, wo ihre Beziehung damals endete. Aber Will hat mehr zu verarbeiten als sie ahnt und ist sehr zurückhaltend und abweisend.

Sicher ist Kaye noch sehr jung, trotzdem hätte ich mir etwas mehr Feingefühl von ihr gewünscht. Sie bedrängt Will regelrecht und nimmt ihm die Luft zum Atmen. Sie merkt es zwar und es macht sie traurig, aber nichts desto trotz lässt sie ihm keine Ruhe, denn sie weiß, dass sie füreinander bestimmt sind.

Will ist dagegen eine interessantere Figur. Er ist vielschichtiger in seinem Bemühen, das Erlebte zu verarbeiten und in ein normales Leben zurückzufinden. Genau wie Kaye ist er in den indianischen Traditionen und Riten verwurzelt, welche die Autorin immer wieder in die Handlung einfließen lässt. 
Die mythische Figur „Zweiherz“, die den Menschen in Gestalt eines Kojoten begegnet und ihnen das Leben schwer macht, ist hier von großer Bedeutung, was den ursprünglichen Titel des Buches erklärt.

Es sind viele Themen und Handlungsstränge, die im Verlauf der Geschichte angerissen werden und trotzdem hat mich die Autorin nicht erreicht, vielleicht weil auf kaum etwas tiefer eingegangen wird. 

Jugendlichen Lesern wird hier eine Liebesgeschichte geboten, die in indianische Traditionen, Kriminalfälle, Geheimnisse aus der Vergangenheit und vielem mehr eingebettet ist.