Rezension

Eine magisch-abenteuerliche Geschichte

Amaias Lied - Ana Jeromin

Amaias Lied
von Ana Jeromin

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Die 12-jährige Marja macht mit ihrer Familie in Barcelona Urlaub. Verzaubert von den vielen verschiedenen Klängen und Gerüchten spaziert sie durch die Gegend. Doch während sie auf den Ramblas Kleinkünstlern zuschaut, verliert sie ihre Familie aus den Augen. Und zu allen Überfluss klaut ihr ein Straßenjunge das Geld und ihr Handy. Marja irrt voller Verzweiflung durch die Stadt. Bis sie auf zwei singende Mädchen stößt, deren Melodie sie magisch anzieht. Sie folgt den Mädchen zu einer Taverne und die freundliche Wirtin verspricht ihr, dass alles gut wird. Doch die Wirtin Amaia ist eine Hexe, die mit Magie und Gesang Kinder fängt. Marja soll nun ihr nächstes Opfer werden….

 

 

Der Story-Stapel

Erster Satz: „Du hast den Stadtplan nicht ernsthaft im Hotel liegen lassen!“

Es dauert nicht lange und wir irren mit Marja durch Barcelona; spüren die Hitze und Verzweiflung und eben auch die Rat- und Orientierungslosigkeit. Und am Anfang wirkte Amaia auch so nett, so dass man auch als Leser kein Misstrauen hegt. Doch mit der Einkehr in der Taverne zieht auch der Spannungsbogen an und der Leser fiebert mit Marja mit und bangt, ob sie am Ende ihre Eltern wieder finden wird und was es mit der Hexe Amaia auf sich hat. Kleine Rückblicke in die Vergangenheit lassen auch ganz eigene Vermutungen zur Hexe entstehen. Die Geschichte schließt dabei sehr rund ab, so dass alles zu sich findet, ohne, dass es komplett vor Kitsch trieft.

 

Der Charakter-Stapel

Marja ist ein angenehm normaler Charakter, der auch durchaus Schwächen hat und einfach auch noch Kind ist. Trotz der vielen harten Phasen beweist sie Mut und wächst durchaus über sich selbst hinaus.

Doch auch die anderen Kinder waren ein toller, sympathischer Haufen, mit denen man auch als Leser gerne Zeit verbracht hat. Jeder war für sich gut ausgearbeitet, so dass man sich von ihnen ein gutes Bild trotz der wenigen Seiten entwickeln konnte.

 

Der Stil-Stapel

Das Buch ist ein Kinderbuch und genau so liest es sich vom Stil. Es wirkt wie eine Märchengeschichte, die man gut vorlesen kann: Kurze Kapitel mit leichten, flüssig zu lesenden Sätzen. Trotz der Kürze fehlt es nicht an Atmosphäre, so dass man sich als Leser die verwinkelten Straßen Barcelonas ebenso vorstellen konnte wie die Hitze der Mittagszeit.

 

Der Kritik-Stapel

Ein wunderbarer Ort mit Barcelona trifft auf Magie und einer sehr runden Geschichte – da finde ich nichts negatives.

 

Auf den Lesen-Stapel?

Ja, das Buch ist für Fans von magischen Kinder-/Jugendbüchern auf jeden Fall lesenswert. Eine schöne Geschichte für junge Leser auf der Suche nach Magie. Hier wird das Fernweh genauso geschürt wie der Zauber von Musik und Zusammenhalt. Ich vergebe gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung.