Rezension

Eine Mutter auf der Suche nach Ihrem Sohn in einer Stadt der lebenden Toten.

Boneshaker - Cherie Priest

Boneshaker
von Cherie Priest

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte spielt im Seattle des 19. Jahrhunderts. Nicht im Seattle jener Zeit, das wir aus der Geschichte kennen. Seattle ist eine geteilte Stadt.  Aufgeteilt in den Bereich der Lebenden und der Toten. Fünfzehn Jahre vorher hat es einen furchtbaren Unfall mit dem Boneshaker gegeben. Diese neuartige Maschine hätte den Bergbau revolutionieren und den Abbau von Gold unter dem Eis von Alaska ermöglichen sollen. Doch beim ersten Testlauf ging irgendetwas schief und es kam zur Katastrophe. Der Boneshaker geriet außer Kontrolle und zerstörte große Teile der Stadt und setzte außerdem ein Gas frei, das aus den Toten des Unglücks untote Fresser werden lies. Diesen Teil der Stadt trennt seitdem eine mächtige Mauer ab, in deren Schatten die Menschen im Rest der Stadt unter sehr harten Bedingungen  leben. Eine von ihnen ist Briar Wilkes. Sie lebt mit Ihrem Sohn Ezechiel mehr schlecht als recht von dem, was die junge Frau verdienen kann. Doch es ist nicht nur die Arbeit in der düsteren Stadt. Briar Wilkes trägt eine Last, die sich auch auf Ihren Sohn auswirkt. Briar Wilkes hieß einst Briar Blue. Blue wie Levitikus Blue, der geniale Schöpfer des Boneshakers. Levitikus Blue, ihr Ehemann und Ezechiels Vater, der seit dem Unglück mit seiner Schöpfung  nicht mehr gesehen wurde. Ihm lastet man die Katastrophe an. Da man seiner nicht habhaft werden kann müssen nun Briar und Ihr Sohn darunter leiden. Ezechiel, kurz Zeke genannt, war damals noch nicht einmal geboren und er ist nicht bereit, sich weiter für die Taten seines Vaters verantwortlich machen zu lassen. Also beschließt er, auf der anderen Seite der Mauer nach Antworten zu suchen, die ihm seine Mutter nicht geben will. Briar bleibt nichts anderes übrig als ihm dorthin zu folgen. Was die beiden dort erleben ...  nun das müsst ihr schon selber lesen.

Zum Buch:

Der Text lässt sich flüssig lesen und der Spannungsbogen lässt einen einfach nicht zur Ruhe kommen. Das gilt für die gesamte Geschichte genau so wie für die einzelnen Kapitel. Die Handlung springt immer zwischen Briar und Zeke hin und her und so jagt ein Cliffhanger den nächsten und treibt einen von Kapitel zu Kapitel.  Es wimmelt von skurrilen Figuren und verrückter fantastischer Technik in einer Welt, die ihren eigenen Gesetzen folgt. Das Geheimnis um die tatsächlichen Geschehnisse an jenem schicksalhaften Tag wird nach und nach enthüllt, aber nicht alles, was man erfährt stellt sich am Ende als Wahrheit heraus. So rätselt man als Leser bis zum Schluss, was damals wohl wirklich passiert ist. 

Die Sprache ist klar und knapp. Die meist kurzen Sätze und der teilweise raue Umgangston der Protagonisten passen  wunderbar zu dieser düsteren und doch abenteuerlichen Welt.

Abschließend kann ich sagen,  auch wenn  „Boneshaker“ mein  erster „Steampunk“-Roman ist und ohne ihn mit anderen aus diesem Genre vergleichen zu können, dass er mich sehr gut unterhalten hat.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 23. März 2015 um 17:53

Könnte mich beinahe überzeugen. Falls du es mir schenken möchtest, lese ich es.

Jendrik Spehl kommentierte am 24. März 2015 um 09:38

Ich würde dir ja mein Exemplar schicken aber leider habe ich das Buch nur als E-Book :)