Rezension

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Eine nette Geschichte

Romeo und Romy - Andreas Izquierdo

Romeo und Romy
von Andreas Izquierdo

Nachdem sie beim Schauspiel-Ensemble als Souffleuse rausgeworfen wurde, muss Romy zur Beerdigung ihrer Großmutter in ihr Heimatdorf. Dort angekommen registriert sie verwundert, dass die meisten eher wütend als traurig sind: Oma Leni hat sich mittels Selbstmord einen der letzten freien Plätze auf dem eigenen Friedhof gesichert – bald werden die Alten im verhassten Nachbardorf zu Grabe getragen werden müssen. Nach einer kurzen depressiven Phase, in der Romy sich in ihrem Elend und Selbstmitleid suhlt, fällt ihr eine tolle Idee ein, wie sie den Dorfbewohnern wieder etwas Leben und Kultur angedeihen kann: Sie inszeniert Romeo&Julia in einem selbstgebauten elisabethanischen Theater. Ohne Geld, Erfahrung machen sie sich ans Werk… einen tollen Romeo haben sie schon, Ben, der Romy schon bei ihrem vorherigen Arbeitgeber den Kopf verdreht hat.
Die Stars dieses Romans sind auf jeden Fall die schrulligen Alten, die auf liebevolle Weise charakterisiert werden. Die Dorfatmosphäre wird perfekt aufgegriffen, ebenso die Perspektivlosigkeit und Langeweile, mit der viele einfach nur darauf warten, dass ihre Zeit vergeht. Nachdem ich etwas Anfangsschwierigkeiten mit diesem Buch hatte, flossen die Seiten nur so dahin. Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen, die Figuren liebevoll und detailgetreu skizziert.
Ein netter Unterhaltungsroman, zu dem diesen Sommer sicher viele Leser greifen werden.