Rezension

Eine nette Geschichte, aber nicht wirklich spektakulär

Der Glasmurmelsammler
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 4 Sternen

Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 1 (18. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3810501523
Originaltitel: The Marble Collector
Preis: 19,99 €

Eine nette Geschichte, aber nicht wirklich spektakulär

Inhalt:
Sabrinas Vater Fergus lebt seit einem Schlaganfall, bei dem er einen Teil seines Gedächtnisses verloren hat, in einem Pflegeheim. Als die junge Frau eines Tages Kartons mit Fergus’ persönlichen Dingen in die Hände fallen, muss sie erkennen, dass ihr Vater Geheimnisse vor seiner Familie gehabt hat …

Meine Meinung:
Ich mag die meisten Bücher der Autorin, und auch der vorliegende Roman ließ sich gut lesen. Die Geschichte hat viel Potenzial, das Cecelia Ahern meiner Meinung nach aber leider nicht voll genutzt hat. Geheimnisse können ein hochexplosives Gemisch bilden – hier werden sie innerhalb eines Tages aufgedeckt, und das war’s. Es macht nicht „peng“, sondern „pfffff“.

Die Perspektive wechselt zwischen den beiden Ich-Erzählern Fergus und Sabrina, wobei man die beiden Schreibstile problemlos unterscheiden kann, sodass immer sofort klar ist, wer gerade erzählt, auch wenn man nicht auf die Überschrift achtet. Eigentlich mag ich Romane mit mehreren Perspektiven sehr gerne. Hier spielt aber Sabrina gegenüber Fergus eine untergeordnete Rolle. Sie blieb als Charakter sehr blass und war mir auch nicht besonders sympathisch. Auch Fergus konnte mich nur eingeschränkt für sich einnehmen. Beide machen Dinge, die ich einfach nicht verstehen kann und die sie nicht gerade in ein positives Licht rücken.

Am besten haben mir noch die Szenen aus Fergus’ Kindheit gefallen. Sie geben einen Einblick in das Leben einer großen Patchwork-Familie und zeigen die rauen Sitten einer längst vergangenen Zeit auf.

Was ich an Ahern mag, ist, dass sie so wunderbar gefühlvoll schreiben kann. Doch hier konnten mich nur relativ wenige Szenen berühren, Taschentücher braucht man beim Lesen dieses Buches wahrhaftig nicht. Mich hat zwar schon stets interessiert, wie die Geschichte weitergeht, aber da vieles auch vorhersehbar war, fand ich es zwar fesselnd, aber nicht unbedingt spannend. Mir hat einfach das gewisse Etwas gefehlt.

Da ich zwischen 3 und 4 Sternen schwanke, runde ich wohlwollend auf 4 auf.

★★★★☆