Rezension

Eine poetische Erzählung

Ohne. Ende. Leben. - Libba Bray

Ohne. Ende. Leben.
von Libba Bray

Mein Fazit: Zwischendurch war mir dieser Roman einfach zu lang. Trotz Spannung und Weisheiten, habe ich mir ab und zu gewünscht, er möge bitte aufhören, bis wieder ein neuer Antrieb kam und ich mich fragte, wie ich das kurz zu vor noch habe denken können. So schwankte ich sehr bei der Bewertung, doch letztlich siegt die Poetik dieser Erzählung, die reine Wahrheit darin und die Trauer, die ich am Ende empfand. “Ohne.Ende.Leben” ist ein großes literarisches Werk, was mit seiner Botschaft und seinem Einfallsreichtum überzeugen wird. Teilweise habe ich es nicht gemocht, doch ich glaube, bei manchen Büchern ist das nötig, damit man sie zum Schluss so richtig lieben kann. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und was Libba Bray schildert, finde ich unbeschreiblich, denn dafür kann es niemals genug Worte geben; weder gesagte, noch gedachte.

`”Irgendwelche letzten Worte?”
Ich zucke mit den Schultern. “Nur das, was ich schon gesagt habe.”
“Oh ja, richtig. `Leben heißt lieben, lieben heißt leben.´ Das ist deine große Erkenntnis?”
“Ja.”´

S. 548

Inhalt:

Cameron Smith, 16, ist ein typischer Versager. Mit einem Notendurchschnitt von 4+, gelegentlichen Drogentripps, jeder Menge Unsinn und Verantwortungslosigkeit, hat er seine Eltern enttäuscht und gefährdet seine Schullaufbahn.
Doch dann bekommt er Halluzinationen und sieht mehr, als andere sehen. Nach einer schrecklichen Krankheitsdiagnose, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellt, eröffnet ihm Dulcie, ein Engel, dass er die Welt vor fremden Mächten aus dem Universum retten muss.
Da Cameron Begriffe wie Loyalität oder gar Solidarität fremd sind, hat er es sehr schwer, diesen Auftrag anzunehmen und durchzuführen. Aber wer hat auch behauptet, es sei ein leichtes Unterfangen die Welt zu retten?
Camerons größtes Abenteuer um Leben und Tod hat begonnen und es fordert von ihm mehr, als er bereit ist zu geben.

Meine Meinung:

Der Anfang von “Ohne.Ende.Leben” hat mich sehr irritiert, denn er hat mir gar nicht gefallen. Ich habe mich gewundert, ob Libba Bray die Geschichte wirklich in diesem gekünstelt, jugendlichen Sprachstil weiterführen will oder ob der Inhalt irgendwann auch einmal beginnt.
Glücklicherweise war der Anfang nur eine Hürde, die es zu überwinden galt. Denn nach einer Weile hatte ich mich an die Sprache gewöhnt, die dann nebensächlicher wurde, denn endlich wurde es spannend und interessant. Ich bin froh, dass ich weitergelesen habe, denn was einem nach anfänglichen Schwierigkeiten geboten wird, ist kaum noch zu übertreffen.
Ich will keine Spannungen verraten und etwas vorwegnehmen, deswegen kann ich nicht sehr ins Detail gehen, doch Libba Bray bietet eine äußerst rasante  Achterbahnfahrt der Emotionen und Abenteuer.
Das tolle daran, dass ich mir nie sicher war, was nun Realität ist und was nicht, denn in Camerons Verfassungslage, war das nie eindeutig zu bestimmen. Ich habe wirklich gehofft und geglaubt, dass dies bitte alles wirklich geschehen möge, doch wie die Rettung der Welt ausgeht und was dahinter steht… Lest es!
Wenn ich es mir genau überlege, war der “Tonfall”, den die Autorin wählte, unbedingt notwendig. Denn nur so bekommt “Ohne.Ende.Leben” das glaubwürdige Maß, das es braucht, um eine Geschichte dieser Art lebendig werden zu lassen und mit den Charakteren mitzuerleben.
Ich bin von Libba Bray ungemein überrascht, denn sie hat eine neue Facette ihrer Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Ihre “Der geheime Zirkel” – Trilogie ist so ganz anders, als “Ohne.Ende.Leben” und das nenne ich die wahre Kunst des Schreibens, wenn man wie einem Schauspieler ähnlich, wandelbar ist und unzählige, verschiedene Rollen annehmen, in diesem Fall kreieren kann.
“Ohne.Ende.Leben” ist die Geschichte einer verrückten und wahnsinnigen Reise, deren Ziel man selbst ist und die zeigt, wie alles unabänderlich miteinander verbunden ist, dass nichts dem Zufall entspringt und alles seine Bestimmung findet.
Mit viel Raffinesse treten die unterschiedlichsten Figuren auf, die diesem Werk das Besondere verleihen. Manchmal habe ich mich gefragt, welchem höheren Sinn eine Figur aus der nordischem Mythologie in Gestalt eines Gartenzwerges und ein Typ namens Cameron, der den Rinderwahnsinn bekommen hat, mit seinem Kumpanen, der Liliputaner ist, haben mögen, die obendrein die Welt retten sollen.
Dafür sollte man das Buch ebenfalls gelesen haben, denn ich denke, dass es darauf keine eindeutige Antwort für alle, sondern nur eine einzige, für einen selbst gibt.
“Ohne.Ende.Leben” ist keine Alltagsliteratur. Es ist ein Werk mit Humor, mit Liebe, mit Charme, mit Wahnsinn und einer guten Portion Abenteuerlust und dramatischen Anwandlungen.
Doch vor allen Dingen ist es eine Liebeserklärung an das Leben selbst.

Mein Fazit:

Zwischendurch war mir dieser Roman einfach zu lang. Trotz Spannung und Weisheiten, habe ich mir ab und zu gewünscht, er möge bitte aufhören, bis wieder ein neuer Antrieb kam und ich mich fragte, wie ich das kurz zu vor noch habe denken können.
So schwankte ich sehr bei der Bewertung, doch letztlich siegt die Poetik dieser Erzählung, die reine Wahrheit darin und die Trauer, die ich am Ende empfand.
“Ohne.Ende.Leben” ist ein großes literarisches Werk, was mit seiner Botschaft und seinem Einfallsreichtum überzeugen wird. Teilweise habe ich es nicht gemocht, doch ich glaube, bei manchen Büchern ist das nötig, damit man sie zum Schluss so richtig lieben kann.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und was Libba Bray schildert, finde ich unbeschreiblich, denn dafür kann es niemals genug Worte geben; weder gesagte, noch gedachte.