Rezension

Eine problembelastete Liebesgeschichte der manchmal etwas die Leichtigkeit der ersten Liebe fehlt!

Das Geheimnis von Ella und Micha - Jessica Sorensen

Das Geheimnis von Ella und Micha
von Jessica Sorensen

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Buch:
Irgendwie gaukelt einem der Klappentext mal wieder irgendetwas vor. Meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch und wurden eigentlich auch ganz gut erfüllt. Allerdings entsprach der Inhalt nicht wirklich dem Klappentext. Die im Buch enthaltene Geschichte spielt nämlich nach dem Klappentext. Ella macht sich aufgrund der Semesterferien auf den Weg in die Heimat zurück zu ihrem alkoholkranken Vater und ihrem ehemals besten Freund Micha. Die Konflikte von damals schwelen immer noch unter Oberfläche und Ella versucht allen vorzugaukeln, dass sie sich weiterentwickelt hat. Vorbei soll die Zeit der Gothmieze sein, die sich für andere einsetzt, kein Blatt vor den Mund nimmt und auch mal zu haut. Micha erkennt Ella unter der Fassade des durchschnittlichen Vorstadtmädchens kaum wieder und gibt alles die "alte" Ella wieder zu finden.
Ella ist in dieser Geschichte mit so vielen Problemen belastet, dass es mich nicht wundert dass sie ausbrechen musste. Selbst einzeln sind die Sachen für eine Person kaum tragbar, aber die Mischung aus einem Alkoholiker als Vater, einer seelisch kranken Mutter und einem Bruder der Ella schlussendlich die Schuld am Tod der Mutter gibt, kann einen Menschen nur zu Fall bringen.
Alles in allem war mir "Das Geheimnis von Ella & Micha" einfach ein bisschen zu tragisch. Lustige oder rührende Szenen kamen mir zu selten vor, hauptsächlich ging es um Ellas Problembewältigung. Und wenn dort alles gut war, holte Micha die Problemkeule raus. Ich hätte der Geschichte etwas mehr Leichtigkeit gewünscht, aber vielleicht kommt diese ja im zweiten Teil "Für immer Ella & Micha" zum Vorschein.
Weiterlesen werde ich nämlich auf jeden Fall, da Jessica Sorensen einen vorzüglichen, flüssigen Schreibstil hat. Es bringt einfach Spaß, wie die Autorin mit den Geheimnissen ihrer Protagonisten spielt ohne es zu übertreiben.
Am Ende möchte ich gerne die Cover der Dilogie etwas bemängeln. Zwar hat Ella ihren alten Kleidungsstil abgelegt und kleidet sich ehr durchschnittlich bis spießig. Aber Micha ist doch noch der Badboy mit Lippenpiercing und Tattoo. Mir ist Micha auf den Cover der beiden Büchern einfach viel zu glatt und Sunnyboy-mäßig. Dafür dass die Autorin im Buch ständig erwähnt, wie Micha sein Lippenpiercing einsaugt und damit die Mädels verrückt macht, ist auf den Cover wenig davon zu sehen.