Rezension

Eine realistische Fortsetzung, aber nicht so schön wie Band 1

Lieblingsgefühle - Adriana Popescu

Lieblingsgefühle
von Adriana Popescu

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Lieblingsgefühle" hat mir nicht ganz so gut gefallen wie der erste Band. Obwohl Layla und Tristan in "Lieblingsmomente" einige Probleme hatten und es oft so aussah, als sei ihre Lage ausweglos, habe ich doch immer die besondere Verbindung zwischen ihnen gespürt und mir gewünscht, dass sie es irgendwie hinbekommen würden. In der Fortsetzung dagegen gab es Momente, in denen ich mir gar nicht mehr sicher war, ob ich die beiden noch in einer Beziehung sehen wollte. Dies lag daran, dass die beiden sich - wie es schon aus der Inhaltsangabe hervorgeht - durch die veränderten Umstände immer mehr voneinander entfernen; man merkt zwar, dass die beiden sich lieben und zusammen sein möchten, doch sie hatten so einige Schwierigkeiten bezüglich ihrer Kommunikation und haben einander mehr als einmal verletzt. Vor allem Tristans Verhalten gegen Ende des Buches fand ich fast schon grausam und obwohl ich wollte, dass die beiden ihre Probleme lösen und doch noch glücklich werden, haben solche Szenen dazu beigetragen, dass ich "Lieblingsgefühle" nicht so schön und überzeugend wie den ersten Band fand.

Davon abgesehen war es aber gut, dass die Autorin die Beziehung der beiden realistisch dargestellt hat. Dass sie Konflikte haben, unsicher sind und noch nicht so richtig wissen, wie sie mit allem umgehen sollen, ist glaubwürdig, da Layla gerade nach Monaten der Abwesenheit nach Hause zurückgekehrt ist und sie sich deshalb erst jetzt richtig aufeinander einlassen können. Die romantischen und glücklichen Momente zwischen den beiden waren schön geschrieben und mir hat ebenfalls gefallen, wie Popescu mit Laylas Fotografien umgegangen ist. Die Autorin hat überzeugend dargestellt, wie die Protagonistin sich durch all die Erfahrungen, die sie macht, langsam verändert hat und das nicht unbedingt zum Positiven, auch wenn man (meistens) verstehen konnte, was sie angetrieben und wieso sie so gehandelt hat. Das Ganze war nicht immer angenehm zu lesen, aber realistisch und glaubwürdig und vor allem war die Erkenntnis, die sie schließlich gegen Ende des Buches gewinnt, dadurch umso bedeutsamer und befriedigender. Es war auch in diesem Band kein leichter Weg für die Figuren, doch es war wohl nötig, um sie dorthin zu bringen, wo sie wirklich sein wollten.

Von mir gibt es 3,5/5 Sternen. Das Buch war zwar nicht so schön wie der erste Band, aber letztlich hat die Autorin die Probleme von Layla und Tristan realistisch dargestellt und auch wenn es schwer war zu lesen, wie sie sich voneinander entfernt und einander teilweise behandelt haben, so ist "Lieblingsgefühle" doch ein guter Abschluss ihrer Geschichte.