Rezension

eine Reihe zum Verlieben!

Feel Again
von Mona Kasten

Bewertet mit 5 Sternen

Die Bücher von Mona Kasten habe ich das allererste Mal auf einer Buchmesse wahrgenommen und dort wurden mir ihre Bücher auch von vielen anderen Besuchern empfohlen. Und so habe ich mich gleich an den ersten Band der again-Reihe gemacht, der nur so dahinflog, genau wie der zweite auch. „feel again“ ist leider schon der Abschluss der Trilogie und ist so ganz anders als seine beiden Vorgänger und so unbeschreiblich einzigartig wunderbar.

Im letzten Band der Trilogie geht es um Sawyer und Issac, die wir schon kurz in „begin again“ und “trust again“ kennenlernen durften. Isaac Grant ist ein schüchterner Good-Guy, dem es an Selbstbewusstsein mangelt. Als Sawyer auf einer Party mitbekommt, dass ein paar Mädels sich über Issacs Unerfahrenheit lustig machen, hat sie Mitleid mit ihm und küsst ihn spontan um die Mädels damit zum Schweigen zu bringen. Dabei kommt ihr eine grandiose Idee: Sie würde Isaac im Umgang mit Frauen helfen und dafür dürfte sie alles für Ihr Abschlussprojekt für ihren Fotografie-Kurs dokumentieren. Und obwohl die Beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, lässt sich Isaac ohne Vorurteile auf dieses Projekt, und damit auf das Bad-Girl Sawyer, ein. Doch bleibt es wirklich nur ein Projekt?

„Bevor ich Isaac kennengelernt hatte, war es mir so einfach gefallen, meine Gefühle zu verdrängen. Nichts zu fühlen. Doch seit einer Weile schien das nicht mehr zu funktionieren.“ S. 228

Ich muss ja zugeben, dass mir Sawyer in den ersten beiden Bänden überhaupt nicht sympathisch war. Im ersten schon mal gar nicht und im zweiten dann schon ein bisschen mehr und nun hat sich das Bild über sie, das ich hatte, komplett gewandelt, was bestimmt auch genau so von Mona beabsichtigt war.Sawyer ist eine starke Person, gibt sich nach außen ziemlich kühl und unnahbar und hat Probleme damit Gefühle zuzulassen - sie hat sie regelrecht in sich begraben. Ich finde es enorm, welche Entwicklung sie währen der gesamten Handlung durchmacht. Besonders schön ist, dass sie sich nicht kontinuierlich positiv entwickelt, sondern immer wieder kleine und große Rückschläge hat, so wie es wahren Leben nun auch einmal ist. Nach und nach muss Sawyer lernen, dass es Personen in ihrem Leben gibt, denen etwas an ihr liegt und die ohne böse Hintergedanken etwas mit ihr zu tun haben wollen.

 „Wie lächerlich, zu glauben, dass ich für jemanden mehr als eine schnelle Nummer für eine Nacht sein könnte.“ S. 200

Isaac ist mir richtig ans Herz gewachsen. Er ist ein total schüchterner und verunsicherter Typ, dem es am Anfang gewaltig an Selbstbewusstsein fehlt. Mit seinem morbidem Kleidungsstil und seiner Nerd-Brille ist er nicht gerade der Innbegriff von Coolness… Ich habe es richtig genossen seine Geschichte zu lesen und zu erfahren warum er so ist, wie er ist. Es ist richtig rührend, wie er sich um seine Familie und andere kümmert, doch wenn ich jetzt weiter schreibe, würde ich da auch zu viel verraten. ;-)

Dies ist keine typische Liebesgeschichte, wie man sie sonst kennt. Hier sprühen nicht von Anfang an die Funken und beide Protagonisten schleichen auch nicht umeinander herum, bis sie schließlich doch zueinander finden. Hier treffen zwei vollkommen unterschiedliche Charaktere aufeinander. Alles fängt eher mit einer Freundschaft an und die beiden nähern sich einander ganz langsam an. Zwischendurch kommt es immer wieder zu Turbulenzen und auch sehr großen Problemen, die es zu lösen und zu umschiffen gilt. Es war richtig schön zu sehen, wie Issac und Sawyer sich gemeinsam auf so unterschiedliche Weise entwickelt haben. Natürlich kommen wir in Sachen „heiße Szenen“ auch wieder auf unsere Kosten, denn Mona versteht es diese mit ihrem illustrativen und angenehmen Schreibstil perfekt in die Handlung einzubauen, sodass man sich vieles genau vorstellen kann. Wie gewohnt wird die Geschichte auch dieses Mal wieder aus der Ich-Perspektive der Hauptprotagonistin, also Sawyer, erzählt.

 „Ich war machtlos gegen das, was in mir auslöste. Gegen die Art, wie er mit mir sprach. Jedes Wort, das seine Lippen verließ, war ehrlich und unerträglich zärtlich.“ S. 298

Ein Thema, das in diesem Buch ganz groß geschrieben wird, ist auch in meinen Augen sehr wichtig und ich finde es total gut, wie schön Mona dieses Thema in „feel again“ eingearbeitet hat. Es ist wirklich so, dass wir Menschen oft schon ganz zu Anfang in eine Schublade stecken und sie dort auch nicht mehr herauskommen lassen. Das habe ich zu Anfang leider auch mit Sawyer getan und das tut mir leid. Denn wenn man die Geschichte einer Person nicht kennt hat man eigentlich auch kein Recht über sie zu urteilen. Denn auch darum geht es in diesem Buch  - darum, dass jeder Mensch so ist, wie er ist, weil er bestimmte Dinge erlebt hat und darum, dass man nicht mit Vorurteilen durch die Welt gehen sollte. Jeder ist anders und gut so, wie er ist. Das regt zum Nachdenken darüber an, ob man nicht vielleicht sein eigene Denkweise und sein eigenes Verhalten überdenken und ändern sollte.Besonders in diesem Zusammenhang hat mir ein Satz der Widmung am Anfang des Buches gefallen. Sie ging mir mitten ins Herz:

„Für alle, die nicht das sind, was man über sie sagt.“

„feel again“ hat mich wieder ab dem ersten Buchstaben total gefesselt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Geschichte um Isaac und Sawyer ist so unendlich schön und ergreifend und hat mir das ein um andere Mal Tränen in die Augen und Gänsehaut auf die Arme getrieben und ich bin unendlich traurig, dass die Reihe mit diesem Buch ihr Ende gefunden hat. Das Cover ist, wie bei den letzten Bänden auch, wieder ein Traum und sieht in meinem Regal ganz wunderbar aus!

Fazit:

„feel again“ flog nur so dahin und ich konnte es kaum aus den Händen legen. Es ist zwar nicht mein Lieblingsteil, das ist und bleibt „trust again“, aber die Geschichte von Isaac und Sawyer ist so herzzerreißend schön und so komplett anders, als andere Liebensgeschichten. Und das ist genau das, was mir so wahnsinnig gut gefallen hat! Das Buch fesselte mich, hat mein Herz höher Hüpfen lassen, mir Tränen in die Augen  getrieben und zum Nachdenken angeregt. Ich habe mein Herz an die „again-Reihe“ verloren und empfehle jedem diese Reihe auch zu lesen. Ich garantiere euch – ihr werdet euch verlieben! Aus diesem Grund kann ich auch nichts anderes vergeben als 5 Sterne.