Rezension

Eine schlappe Geschichte bedeutet eine herbe Enttäuschung

Evermore - Die Unsterblichen - Alyson Noël

Evermore - Die Unsterblichen
von Alyson Noël

Ich muss zugeben, dass ich, als ich an Evermore herangetreten bin, mehr erwartet habe. Auf eine Art hat das Buch wirklich potenzial und es war auch ganz nett, aber mir hat irgendwie das gewisse Etwas gefehlt. 
Eigentlich empfand ich Ever als sympathisch und auch ganz nett, aber es hat mich irgendwie genervt, dass immer wieder erwähnt wurde, dass sie ihre Kapuze trägt. Immer wieder wurde darauf herum geritten und irgendwann hat es mir ausgereicht, denn langsam war es mir klar. Außerdem konnte ich Evers beste Freundin Haven überhaupt gar nicht leiden. Sie erinnerte mich an irgendeine andere Freundin eines anderen Buches, an die ich mich gerade aber nicht erinnern kann. Mit ihrer Art ging sie mir gewaltig auf die Nerven! Im Gegenteil dazu fand ich ihren anderen besten und schwulen Freund Miles sehr nett und fand seine Art manchmal auch recht süß und witzig. Auf einer Seite waren die wichtigen Charaktere sehr gut herausgearbeitet und irgendwie auch unterschiedlich, aber auf der anderen Seite kamen sie mir so klischeehaft und gezwungen vor. Ich kann gar nicht beschreiben wieso, aber ich habe einfach dieses Gefühl, vor allen bei den Charakteren. 
Der Schreibstil der Autorin dagegen war sehr angenehm und locker und sorgte dafür, dass ich das Buch ratz-fatz durch hatte und er konnte mich beinahe fesseln. Das Buch wurde auch hin und wieder spannend und ich fand es schon interessant zu wissen, wie es weitergeht. In der Geschichte selber steckt wirklich sehr viel potenzial, aber mir hat irgendwie etwas gefehlt. Beziehungsweise eine Sache war mir viel zu viel, nämlich die Liebesgeschichte an der ganzen Sache. Das ganze Buch war nämlich eine und ich habe mir irgendwie einen zweiten, ein bisschen stärkeren bzw nebenbei herlaufenden Handlungsverlauf  gewünscht, sodass es zwar eine Liebesgeschichte gibt, aber auch noch etwas anderes, worauf das Buch hinausläuft. Deshalb bin ich jetzt neugierig, ob sich das im zweiten Band ändert (Den habe ich auch als E-Book O.o). 
Obwohl Ever immer wieder behauptet, dass Damen ihr egal ist, war mir von Anfang an klar, dass sie sich in ihn verliebt hat. Mehr als diese Geschichte und noch ein paar Kleinigkeiten rund um ihre Gabe Gedanken lesen und Geister sehen zu können und um ihre tote Familie ist da auch nicht und besonders gut hat mir die Idee selber gefallen, die leider nicht vollends ausgenutzt wurde und in der mir einfach ein bisschen zu viel Liebesgeschichte drin steckt. Bei den Biss-Büchern z.B. finde ich das gar nicht so extrem, weil es irgendwie anders und nicht so gequetscht erzählt wird. Wer es wirklich gerne hat, dass die Liebesgeschichte das ganze Buch ausfüllt, der ist hier richtig. Für mich war es nicht direkt etwas. 
Alles in allem hat das Buch eigentlich eine gute Grundidee, mir hat einfach etwas gefehlt und deshalb gibt es ein Thumps-so-so und 3 1/2 Punkte von mir.