Rezension

Eine Schnitzeljagd im Jahr 1848

Die Reise der Amy Snow - Tracy Rees

Die Reise der Amy Snow
von Tracy Rees

Bewertet mit 3.5 Sternen

Amy Snow ist ein Findelkind; sie wurde kurz nach ihrer Geburt von der 8jährigen Aurelia gefunden und von ihr quasi adoptiert, gegen den Willen der Eltern, vor allem der Mutter. Aurelia setzt sich aber durch und Amy wird so etwas wie ihre Schwester. Mittlerweile ist Amy 17 Jahre alt und Aurelia ist gestorben und Amy ist ganz allein auf sich gestellt. Sie verlässt Hatville mit einem Brief von Aurelia, der einen ersten verschlüsselten Hinweis enthält und begibt sich auf eine Schatzsuche, die sie zuerst nach London führt. Amy fährt zum ersten Mal mit der Eisenbahn und verlässt auch Hatville zum ersten Mal.

Dieses Buch ist der erste Roman der Autorin, die vorher schon Sachbücher verfasst hat. Die Geschichte ist interessant geschrieben und gibt ein Bild der Gesellschaft in der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder, vorrangig der Mittelschicht, manchmal auch Oberschicht und Einblicke in untere Schichten. Gestört haben mich lediglich die Zuneigungsbekundungen, die auf keinen Fall damals so öffentlich gezeigt wurden und Händchen halten war damals nicht „en vogue“. Aber darüber kann ich hinwegsehen, da die Liebesgeschichte zum Glück nicht im Mittelpunkt steht. Besonders gefallen hat mir der Charakter der schrulligen, exzentrischen und provozierenden Mrs. Riverthorpe. Ein Buch, in dem man versinken kann und das einige kurzweilige Lesestunden verspricht.