Rezension

Eine schöne, ein wenig verträumte Geschichte

Dornentöchter - Josephine Pennicott

Dornentöchter
von Josephine Pennicott

Als Sadies Großmutter stirbt, zieht Sadie mit ihrer Tochter Betty nach Pencubitt in Tasmanien ins alte Haus ihrer Familie. Schnell ist klar, dass irgendetwas in diesem Haus nicht stimmt. Spukt es etwa in Poets Cottage? Und haben die aktuellen Ereignisse etwas mit der schlimmen Familiengeschichte zu tun? Sadies Großmutter Pearl wurde nämlich vor vielen Jahren in diesem Haus ermordet, der Mörder jedoch nie gefasst. Da Sadie gerade eh für ein Buch über ihre berühmte Großmutter recherchiert, versucht sie auch gleich noch herauszufinden, wer Pearl wohl damals umgebracht haben könnte...

Das Buch "Dornentöchter" ist weiß optisch zu gefallen. Idyllische Blumenranken und ein hübsches Cottage zieren das Cover. Ganz so idyllisch ist die Geschichte allerdings nicht. Kaum jemand in diesem Buch ist wirklich zufrieden, geschweige denn optimistisch. Durch die gesamte Geschichte zieht sich eine recht negative Grundstimmung. Alle Figuren sind irgendwie labil, merkwürdig, krank. Sowohl in der gegenwärtigen Erzählung, als auch in der Vergangenheit.
Die Geschichte wird nämlich in zwei Zeitebenen erzählt. Die eine Ebene gibt die gegenwärtige Suche Sadies nach dem Geheimnis ihrer Großmutter wieder. Wir lernen Sadie kennen und außerdem noch ihre Tochter Betty, ihren Ex-Mann Jack und seine Freundin, die Tante Thomasina und auch noch die alte Birdie, die vor vielen, vielen Jahren eine Freundin Pearls war und ein Buch über sie geschrieben hat. Der zweite Erzählstrang ist ein Manuskript des Buches, was Birdie damals geschrieben hat, die unzensierte Fassung, die Sadie liest. So erfahren wir alles über die damaligen Ereignisse in Pencubitt.

Trotz der negativen Grundstimmung hat mir das Buch gefallen und ich hatte besonders nach der Hälfte auch immer wieder den Drang weiter zu lesen, um zu erfahren, was es nun mit dem Mord an Pearl auf sich hatte. In der ersten Buchhälfte habe ich noch viel häufiger Pausen gemacht, weil es mir dann doch ab und an zu viel wurde und ich lieber wieder etwas fröhlicheres lesen wollte.
Der Schreibstil von Josephine Pennicott gefiel mir sehr, er hatte etwas leichtes, träumerisches.

Insgesamt eine schöne und unterhaltende Geschichte, die ich nicht bereue gelesen zu haben. Drei gute Sterne insgesamt, denn schön war es zwar, aber nicht außergewöhnlich überragendes.