Rezension

Eine schöne Geschichte, der eine Prise Gefühl fehlt

Vor, nach und zwischen dir - Saskia Hirschberg

Vor, nach und zwischen dir
von Saskia Hirschberg

Bewertet mit 3 Sternen

Sandra ist jung und lebensfroh. Sie liebt es mit ihren Freundinnen in ihrem Stammclub zu tanzen und den Abend in vollen Zügen zu genießen. Eines Abends lernt sie Andrew kennen und ihre Geschichte beginnt. Für Sandra sind es zwölf Jahre in denen es heißt vor Andrew, nach Andrew und zwischen Andrew. Denn leider hat das Leben seinen eigenen Kopf.

 

Cover

Das Cover war der Grund, dass ich mich für das Buch interessiert habe. Ein richtig typischer Coverkauf quasi. Der Titel und die Verzierungen passen super zur Geschichte und auch das Mädchen, welches dort auf ihrem Balkon sitzt, vermittelt das richtige Bild. Über den Rosastich auf dem Cover lässt sich streiten. Ich finde das Cover sehr schön und stimmig.

 

Schreibstil

Für mich war der Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig. Zu Beginn habe ich mich ein bisschen so gefühlt, als würde ich das Tagebuch einer achtzehnjährigen lesen. Es fehlten mir etwas die Dialoge und ich empfand die ganze Zeit eine gewisse Distanz.

Die Dialoge wurden zum Glück mehr und an den Stil habe ich mich auch gewöhnt. Trotzdem erfuhr man nie so richtig, was in den Figuren los war. Es wurde zwar erzählt, was z.B. Sandra grade empfindet aber oft fehlte der wirkliche Einblick, auch bei Andrew. Mir fiel es dadurch schwer, eine wirkliche Beziehung zu den Figuren aufzubauen, da ich das Gefühl hatte, ihnen nur vor den Kopf zu gucken.

Trotzdem war es nicht unangenehm das Buch zu lesen und es hat Spaß gemacht. Vielleicht ist es auch einfach Geschmackssache.

 

Figuren

Das Buch lebt davon, dass es nicht mit Figuren überschwemmt wird. Wir haben wenige Figuren, die aber wirklich die Geschichte gestalten. Das ist sehr gut gelungen.

Sandra und ihre Freundinnen Tess und Pia sind zu Beginn jung, wild und lebensfroh. Sie unterstützen sich bedingungslos und sind füreinander da. Zum Glück bleibt ihre Freundschaft bis zum Ende bestehen.

Trotzdem kann man gut eine Entwicklung miterleben. Die Mädchen werden erwachsener, reifer und leider auch ein wenig verbittert. Für mich haben sie ihre Farbe verloren und sind grau geworden. Sie haben ihren Spaß verloren und sich der Erwachsenenwelt ergeben. Leider ist das besonders Sandra passiert, die leider auch ihre Dämonen der Vergangenheit nicht loswird und ab und zu etwas verzweifelt wirkt. Die junge Sandra hat mir besser gefallen.

Andrew hat mir durchgehend gut gefallen. Er war nett, lustig, führsorglich und liebevoll. Zwar hat er sich etwas ins Negative verändert, als er aus dem Irak zurückkam aber dafür hatte ich vollstes Verständnis.

Die anderen Nebenfiguren sind alle sehr passend gewählt und haben alle ihren eigenen Charakter. Das ist wichtig und hat hier gut funktioniert.

 

Geschichte/Fazit

An der Geschichte hat mir am besten die Zeit gefallen, die Andrew und Sandra zusammen hatten. Obwohl es mich gefuchst hat, dass die beiden irgendwie nicht vernünftig reden konnten und sich nicht ausgesprochen haben.

Mir hat die Freundschaft der Mädchen gut gefallen und auch ihre Unternehmungen und ihr Zusammenhalt.

Es hat mir gefallen, den Werdegang und die Entwicklung der Figuren mitzuerleben und ein Teil davon zu sein.

Ich kann nur sagen, dass es eine schöne Geschichte ist, die gut durchdacht und sehr stimmig wirkt. Mir persönlich hat der Schreibstil nicht so zugesagt und ich hätte mir mehr Gefühl gewünscht. Aber lesen kann man das Buch allemal.