Rezension

Eine schönes Märchen

Die wilden Schwäne - Wolfgang Hohlbein, Heike Hohlbein

Die wilden Schwäne
von Wolfgang Hohlbein Heike Hohlbein

Bewertet mit 4 Sternen

Als Kind haben mich die Märchen von Hans Christian Andersen fasziniert. Besonders die wilden Schwäne haben Eindruck auf mich hinterlassen. Elisa, die Königstochter, die soviel Leid tapfer erträgt, um ihre Brüder von dem Fluch der Hexe zu befreien, ist mir im Gedächtnis geblieben. Die ihr gestellte Aufgabe empfand ich schon als Kind als grausam und schwer.

Wolfgang und Heike Hohlbein haben diesem alten Märchen nun ein neues Gewand gegeben. Auch in Romanform und etwas ausgeschmückt, hat es nichts von seinem Zauber verloren. Die kleinen Veränderungen geben dem Ganzen einen eigenen Anstrich und dennoch findet man alle Elemente, die man von Andersen kennt, wieder. Die Version von den Hohlbeins ist noch etwas gruseliger und die böse Stiefmutter/ Hexe kommt gewaltiger und intensiver herüber. Sie und ihr ganzes Gefolge werden sehr bildhaft beschrieben.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Obwohl ich die Geschichte und ihren Verlauf schon kannte, fand ich den Roman sehr spannend. Das Ende empfand ich als etwas kurz abgehandelt, dieses hätte noch etwas ausführlicher sein können. Manches hätte auch noch aufgeklärt werden können, statt es offen zu lassen. Weniger schön fand ich den kleinen Ausflug in die Jugendsprache am Schluss, das wäre nicht unbedingt nötig gewesen.

Insgesamt ist es ein sehr gelungener Versuch ein Märchen in einen Roman zu verwandeln, ich könnte mir von Andersen noch ein paar andere Märchen vorstellen, die ich auch gerne als Roman lesen würde. ("Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" oder "Die roten Schuhe")