Rezension

Eine sehr gut gelungene romantische Geschichte

Love and Confess
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Moderne Interpretation von Romeo und Julia: sehr romantisch, viel Herzschmerz, gekonnt geschrieben. Figuren und Handlung überzeugen auf ganzer Linie.

Taschenbuchausgabe. 24 Kapitel, 367 Seiten reinen Textes „Love and Confess“.

Der Anfang mit seinen spannenden Geständnissen, der so viele Fragen aufwirft, und die faszinierenden Bilder des jungen Malers, waren so verlockend, dass ich nach dem Buch in meiner Lieblingsbücherei gefragt und es sogleich mitgenommen habe.

Beim Lesen musste ich als Erstes über das Können der Autorin Colleen Hoover staunen. Mit wenigen Worten schafft sie, eine Menge von Bildern, Assoziationen und Emotionen entstehen zu lassen, die einem glatt unter die Haut gehen. Da ist man/frau sofort in der Geschichte drin und es gibt kein Zurück mehr. Die Figuren sind wie echte Personen, mit all den Stärken und Schwächen, die einem ihre Geschichte vorleben.

Diese ist aus Perspektiven zweier Protagonisten erzählt worden: Auburn und Owen. Ein Kapitel erzählt Auburn, das nächste Owen, etc. Auch diese Form trägt zum Lesegenuss bei. Es gibt zwar Dinge, die sich wiederholen, da es z.T. um dieselben Ereignisse geht, aber sie sind durch die Sicht der Figuren und deren Darbietung so bereichert worden, dass man noch mehr von den beiden Helden erfährt, von ihren Gedankengängen und Gefühlen. Die beiden sind so interessant, dass ich lieber mehr als weniger über sie wissen wollte. Owen ist schon ein faszinierender junger Mann, besticht durch seine persönliche Reife, Frauenkenntnis und ist so einfühlsam, dass vermutlich jedes Mädchen sich so einen Freund wünscht. Sehr gut aussehend ist er auch. Auburn steht ihm im nichts nach. Sie ist eine zerrissene Heldin, hat mit Dingen zu kämpfen, die scheinbar außerhalb ihres Einflussbereiches liegen. Sie muss Entscheidungen treffen, die einen schweren Kampf zwischen Kopf und Herz als Grundlage führen. Diese Seite ist auch sehr gut gelungen. Beide wachsen an den Herausforderungen und gestalten die Welt, wie sie ihnen gefällt. Streckenweise kam mir „Love and Confess“ wie ein schönes Märchen vor und/oder eine moderne Interpretation von Romeo und Julia: sehr romantisch, viel Herzschmerz, aber gekonnt geschrieben, auch die paar Liebesszenen. Da gibt es keine Zweifel: Colleen Hoover kann’s.

Die Autorin vermittelt auch einige Lebensweisheiten zu diversen Themen, u.a. zur Findung der Berufung und natürlich zur Liebe, Freundschaft, Familie, die in der Gesamtläge des Romans eingestreut worden sind. Diese haben durchaus Potential, den jungen Lesern – es ist als Jugendbuch ins Rennen geschickt worden - hilfreich auf ihrem Lebensweg sein zu können. „Ich glaube, man kann einzelne Facetten an jemandem lieben und trotzdem nicht in den ganzen Menschen verliebt sein.“ Sagt Owen auf S. 83. Durch die Geständnisse, aber auch durch die Handlung, wird so eine Bandbreite an menschlichem Verhalten ins Bild gesetzt, die mich schlicht staunen ließ. Dazu gibt es jede Menge guter Ideen und toll geschriebener Szenen.

Der Verlauf der Story ist gekonnt komponiert, die Art der Stoffdarbietung hätte kaum besser ausfallen können. Die Handlung, wie einige Nebenfiguren, konnte mit etlichen Überraschungen aufwarten. In der Mitte ging es Schlag auf Schlag, was dazu führte, dass ich kaum das Buch aus der Hand legen konnte. Auch die Bösewichte sind sehr überzeugend und es scheint bis zum Schluss, dass sie die Oberhand behalten.

Der Schreibstil besticht durch Ausdruckstärke und Klarheit, lässt sich sehr angenehm lesen.

Fazit: „Love and Confess“ ist eine prima gelungene, romantische Geschichte. Ich habe sie gern gelesen und kann sie wärmstens weiterempfehlen, besonders den Leser/innen, die einfühlsame, sehr gut geschriebene Romantik mögen.