Eine sehr positive Überraschung!
Bewertet mit 4 Sternen
Inhalt:
Zwei Frauen, zwei Töchter, zwei Kriege, zwei Deutschlands - und ein gemeinsames Schicksal
Die Wege von Margo und Helene kreuzen sich in Stendal in den Dreißigerjahren bei Photo-Werner: Margo ist Lehrling in der Buchhaltung, Helene Fotografin. Margo weiß, was sie will: Eine anspruchsvolle Arbeit und Verantwortung. Helene hat schon viel riskiert: Sie ist im spanischen Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten. Sie lieben denselben Mann, Alard von Sedlitz, einen charismatischen jungen Schlesier, der zeitgleich mit Helene in Stendal auftaucht. Doch dann werden alle drei durch Krieg und Verfolgung getrennt. Margo verliert auf der Flucht 1945 ihr Kind und beinahe ihr Leben. Mit Henri, dem der Krieg alle Illusionen geraubt hat, baut sie sich eine neue Existenz in Westdeutschland auf. Helene, die Buchenwald überlebt hat, wird in Ostberlin von der Stasi zur "Kundschafterin des Friedens" ausgebildet, sodass beide Frauen durch die deutsche Teilung erneut voneinander getrennt werden und doch immer miteinander verbunden bleiben. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges treffen beide wieder aufeinander, verbunden durch ein Familiengeheimnis und gelenkt durch die Stasi. Doch selbst das Ende der DDR bedeutet kein Ende ihrer dramatischen Verstrickung, die noch bis ins letzte Jahr des 20. Jahrhunderts reicht.
Die Geschichte zweier Frauen mit einem gemeinsamen Geheimnis, berührend, fesselnd und voller Überraschungen!
Cora Stephan erzählt Zeitgeschichte als Familiengeschichte und entwirft Charaktere, denen man voller Spannung folgt, getrieben von dem Wunsch, dem Rätsel von Liebe, Verwandtschaft und Verrat auf die Spur zu kommen.
Meine Meinung:
Ich war von "Ab heute heiße ich Margo" sehr positiv überrascht, da ich es mir aufgrund der ganzen Zeitgeschichte und des gigantischen Umfangs doch eher trocken vorgestellt hatte. Aber Cora Stephan erzählt sehr anschaulich, baut viele Spannungskurven auf und setzt geschickt Höhepunkte, sodass es nie langweilig wird. Dabei gelingt ihr sowohl eine detailreiche Beschreibung ihrer Figuren und das Gestalten einer berührenden Handlung, als auch eine höchst informative und interessante Darstellung von Historie und Zeitgeschehen mit vielen neuen Aspekten, die zumindest mir bislang noch nicht so klar waren, obwohl man meint, dass einem über die NS- und DDR-Zeit inzwischen doch alles bekannt sein müsse. Ein sehr gelungener Roman, der die Geschichten zweier Frauen geschickt miteinander verwebt und bis zum Ende spannend bleibt!