Rezension

Eine skurille, außergewöhnliche Familiengschichte

Rechne immer mit dem Schlimmsten - Petteri Nuottimäki

Rechne immer mit dem Schlimmsten
von Petteri Nuottimäki

Bewertet mit 5 Sternen

Rechne immer mit dem Schlimmsten ist der Debütroman von Petteri Nuottimäki. Der in Finnland geborene und in Schweden aufgewachsene Autor ließ sich bei dem  Buch von der Geschichte seines Großvaters inspirieren.

 

Klappentext übernommen (damit ich nicht zu viel verrate):

Rechne immer mit dem Schlimmsten! Das lernt Matti, als er mit seiner Familie von Finnland nach Schweden umsiedelt. Er verkauft nützliche Insekten zur Schädlingsbekämpfung,  seinen wahren Lebensinhalt sieht er jedoch darin, den Nachwuchs auf das richtige, also das harte Leben vorzubereiten. Aber die wollen  lieber Billard spielen, Samthosen tragen und nichts tun. Der lasche Zeitgeist der Siebziger Jahre macht ihm einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Aber eins der Kinder soll sein Lebenswerk erben, wenn er bald stirbt. Matti greift zu einer radikalen Methode.

Meinung:

Der Einstieg in die Geschichte war auf Grund des Schreibstiles etwas gewöhnungsbedürftig. Die am Anfang der Geschichte zahlreichen Fußnoten (teilweise sehr witzig), störten etwas den Lesefluss. Als ich mich daran gewöhnt hatte, kamen sie nur noch vereinzelt vor.

Etwas Geschichtswissen sollte man auch mitbringen. Im zweiten Kapitel geht es um den Forsetzungskrieg. Dieses Kapitel war für die Geschichte nötig um zu verstehen , warum Matti mit seiner Familie Finnland verlässt und er ein neues Leben in Schweden beginnen möchte. 

Die Charaktere werden sehr gut beschrieben. Über Matti erfährt man am Meisten. Warum er so verwzweifelt ist, seine Kinder auf eine so strenge Art und Weise auf das Leben vorbereitet. 

Die Charaktere der Kinder Risto, Raimo, Elina und Antti und seiner Frau Beata werden ebenso sehr gut dargestellt. Man kann sich sehr gut in die einzelnen Personen hineinversetzen, warum sie so oder so handeln.

Bei manchen Entscheidungen von Matti habe ich gedacht, warum ist er so streng zu seinen Kindern. Ständig denkt er sich Wettkämpfe aus und seine Kinder müssen dann gegeneinander antreten. Ziel ist es: wer führt seine Firma nach seinem Tod weiter. Dafür muss er seine Kinder stark machen und ihnen klar machen, dass das Leben nicht leicht ist. Das stärkste, selbstbewussteste Kind soll seine Firma übernehemen - so sein Plan.

Klar auf der einen Seite hat er recht, aber ob die Kinder dies auch so sehen. Ich finde sie werden um ihre sorglose Kindheit gebracht.  

Während dem Lesen kam ich mir vor, alsob ich die Familie persönlich kennen würde. Man leidet richtig mit, wenn Matti mal wieder zu streng ist, seine Kinder verbal verletzt.

Dadurch , dass der Autor die Geschichte seines Großvaters mit einfließen ließ, wirkte die Geschichte sehr real.

Fazit.

Ich empfehle dieses Buch Jedem , der mal eine wirklich skurille Finnische Familiengesichte lesen möchte.