Rezension

Eine spannende Geschichte um die jüngste Bestatterin Deutschlands

Menschenfischer - Helene Henke

Menschenfischer
von Helene Henke

Bewertet mit 4.5 Sternen

urzbeschreibung:

Zoe Lenz ist Deutschlands jüngste Bestatterin. Die 20-Jährige versteht es meisterhaft, Verstorbene für das Begräbnis herzurichten. Auch in der kunstvollen Herstellung von Totenmasken hat sie sich inzwischen einen Namen gemacht. Die Leichen zweier Kinder, die in einem unzugänglichen Waldgebiet im Hunsrück gefunden wurden, beschäftigen Zoe. Die Kinder sind gebrandmarkt und unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Dann verschwinden die Leichen plötzlich spurlos aus Zoes Kühlhaus, und Zoe wird erneut in einen Fall ungeahnten Ausmaßes verwickelt.

Meine Meinung:

Vorab ein kleiner Tipp: wer die "Totenmaske" noch nicht gelesen hat, sollte bitte nicht zuerst "Menschenfischer" lesen. Denn rückblickend wird viel über den ersten Teil erzählt oder weitergeführt. Von daher wäre es ein großer Spoiler, die Reihenfolge nicht einzuhalten. Deshalb kann ich die Frage, ob die beiden Bücher thematisch zusammenhängen, nur mit Ja beantworten. Klar geht es hier um andere Ereignisse, die aber trotzdem sinngemäß mit der "Totenmaske" ineinander fließen.

Der Krimi hat mir wieder gut gefallen, denn Deutschland´s jüngste Bestatterin Zoe Lenz aus dem Hunsrück zu begleiten, ist für mich immer etwas besonderes. Kein gewöhnlicher Krimi, mit viel Ermittlungsarbeit und Verfolgungsjagden, nein, hier erfährt man natürlich u.a. auch viel über den Arbeitsbereich und den Alltag der Bestatterin. Es wird jedoch nicht reißerisch und blutrünstig erzählt, auch nicht langweilig oder zu sachlich. Nein, das einfühlsame Wesen der Protagonistin Zoe, spiegeltet sich perfekt in ihrer Arbeit wieder. Und das finde ich sehr interessant. Man verliert die "Scheu" gegenüber diesem Beruf und sieht manches mit ganz anderen Augen. Ganz wunderbar beschrieben!
Und sind wir mal ehrlich - wir alle benötigen diesen Berufzweig, früher oder später mal...!

Auch der "Fall" an sich, war diesmal wieder sehr clever durchdacht und auch wenn die Handlung sich diesmal um eine religiöse Sekte dreht (worauf man bei dem Buchtitel schon schließen kann),  wurde man von dem religiösen Fanatismus nicht erschlagen. Die Mischung war sehr gut und es wurde spannend und clever durchdacht erzählt.

Zoe Lenz ist als Hauptfigur ganz wunderbar beschrieben und auch ihr Lebensgefährte, Leon Strater von der Kripo Mainz, fügt sich toll in die Story und Geschehnisse ein.

Fazit:

Die Story hatte keine Längen, flüssiges Lesen war für mich garantiert.

Die Orte rund um den beschaulichen Hunsrück waren gut und bildlich beschrieben.

Das Ende war für mich etwas zu abrupt und unrund, aber ansonsten war es für mich eine perfekte Krimi-Unterhaltung!

Sehr empfehlenswert!