Rezension

Eine spannende und berührende Geschichte über das Schicksal zweier Frauen

Die verbotene Zeit - Claire Winter

Die verbotene Zeit
von Claire Winter

"Die verbotene Zeit" war mein erstes Buch von Claire Winter und ich kann es jetzt schon kaum erwarten, weitere Bücher von ihr zu lesen. Das Buch packt von der ersten Seite an. Eine Frau verliert 1975 ihr Gedächtnis und findet auf der Suche nach ihren Erinnerungen noch viel mehr als diese. Der zweite Handlungsstrang, der im Jahr 1922 beginnt, erzählt die Geschichte zwei Freundinnen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Leser begleitet sie als Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Des Weiteren spielt die deutsche Geschichte zu dieser Zeit eine große Rolle. Die beiden Handlungsstränge werden im Laufe der Geschichte immer weiter verknüpft, bis es zum Schluss ein "großes Ganzes" ergibt.

Der Schreibstil von Claire Winter ist sehr eindringlich und emotinal. Auch die bildhafte Beschreibung der Charaktere und Handlungsorte machte das Lesen zu einem wahren Genuss. Die Charaktere, insbesondere Edith und Dora, konnte ich genaustens vor mir sehen. Gekonnt schafft es Claire Winter nicht nur mit der spannenden Handlung sondern auch mit Worten und Andeutungen Spannung zu schaffen.

Die Charaktere schloss ich schnell ins Herz. Auch wenn ich hier von keinem "Lieblingsstrang" sprechen kann, da mir beide Stänge sehr gut gefallen haben, empfand ich die Charaktere aus dem Jahre 1922  als noch authentischer und liebenswerter. Insbesondere die Entwicklung die Dora und Edith während des Buches durchmachten hat mir sehr gut gefallen.

Die Handlung selbst ist an Spannung kaum zu überbieten. Während des Lesens stellte ich mir tausende Fragen, die letztendlich zum Glück alle geklärt wurden. Dies machte es sehr schwer dieses tolle Buch aus der Hand zu legen. In jedem Kapitel wird eine neue Antwort gegeben, zwei Ereignisse zusammen geführt aber auch eine neue Frage aufgeworfen. Was mir zudem sehr gut gefallen hat, war die Recherche, die Claire Winter betrieb. Romane über diese Zeit gibt es unzählige. Doch selten hat es eine Autorin geschafft mich mit so viel Neuem zu schockieren. Einige Dinge wusste ich wirklich noch nicht. Zudem spürte ich die Verzweiflung und das Grauen beim Lesen geradezu, ohne das Claire Winter mit dem Holzhammer hantieren musste.

Fazit: Eine packende und spannende Geschichte über das Schicksal zweier Frauen und deren Angehörige. Eine emotionale und berührende Geschichte voller Authentizität. Unbedingt lesen!