Rezension

Eine spontane Reise nach Paris

Nur ein Tag
von Gayle Forman

Allyson ist die perfekte Tochter. Bevor sie zum Medizinstudium aufs College geht, schenken ihr ihre Eltern eine Rundreise durch Europa. Gemeinsam mit ihrer Freundin besucht sie Rom, Budapest, Wien, Berlin und London. Nur Paris muss auf Grund von Streiks ausfallen. In der Shakespeare Stadt Stratford-upon-Avon entscheiden sie sich kurzfristig die Hamlet Aufführung der Royal Shakespeare Company gegen eine wilde Strassenaufführung von "Was ihr wollt." Der Hauptdarsteller hinterlässt unglaublichen Eindruck und wie es der Zufall so will, begegnen sie sich im Zug nach London wieder. Willem spricht sie an und sie beschließen gemeinsam einen Tag in Paris zu verbringen. Dieser eine Tag prägt sich Allyson so stark in die Erinnerung, dass sie Willem trotz seines überraschenden Weggangs, nicht vergessen kann. Lange Zeit versucht sie ihn zu vergessen, in ihrem Studium ist sie nicht so erfolgreich wie gedacht und sie stellt ihr gesamtes Leben in Frage. 
Meine Meinung:
Eine sehr ungewöhnliche Geschichte, die mich überrascht hat. Es ist keine typische Liebesgeschichte. 
Allyson erstickt beinahe an den Erwartungen ihrer Eltern. Selbst die Europareise kann sie nicht wirklich begeistern. Erst als sie Willem kennen lernt und diesen einen Tag in Paris verbringt, beginnen sich bei ihr Dinge in Bewegung zu setzen. Sie braucht Zeit, um zu erkennen, wer sie ist und wo sie hin will. Auch gegen die Widerstände ihrer Mutter, beginnt sie neue Wege zu beschreiten.
Willem bleibt in diesem Buch im Schatten. Er lockt zwar Allyson aus ihrem Schneckenhaus, aber seine diversen Frauenbekanntschaften - selbst in Paris - machen ihn irgendwie zum Hallodri, aber ein sympathischer. Aber ich bin sehr froh, dass ich nun seine Geschichte lesen kann, denn es blieben doch sehr viele Fragen ungeklärt.
Was mir auch gut gefallen hat, war der Schauplatz. Ich liebe Paris, aber hier sind nicht die typischen Touristenziele im Mittelpunkt. Die zwei kommen durch ungewöhnliche Stadtteile von Paris und dennoch konnte ich mich dem Charme der Stadt nicht entziehen.