Rezension

Eine Story, die viele Schwächen aufweist und trotzdem Suchtcharakter hat!

Paper Princess - Erin Watt

Paper Princess
von Erin Watt

Klappentext: Ellas Leben war bisher alles andere als leicht, und als ihre Mutter stirbt, muss sie sich auch noch ganz alleine durchschlagen. Bis ein Fremder auftaucht und behauptet, ihr Vormund zu sein: der Milliardär Callum Royal. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne – einer schöner als der andere – verheimlichen etwas und behandeln Ella wie einen Eindringling. Und ausgerechnet der attraktivste von allen, Reed Royal, ist besonders gemein zu ihr. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen, denn es knistert gewaltig zwischen ihnen. Und Ella ist klar: Wenn sie ihre Zeit bei den Royals überleben will, muss sie ihre eigenen Regeln aufstellen …

Meinung:
Auf dieses Büchlein habe ich mich ja ehrlich gesagt riesig gefreut, da es bereits im englischsprachigen Raum so gehyped war und nun auch in Deutschland reihenweise die 5 - Sterne Bewertungen abstaubt. Entsprechend motiviert bin ich in die Geschichte gestartet und musste schon bald feststellen, dass das Buch von mir wohl eher keine 5 Sterne bekommen wird. 

An sich klang der Klappentext ja schon mal ganz vielversprechend und, trotzt der eigentlichen Grundthematik, nach etwas besonderem. Trotzdem wurde schnell klar, dass sich die Geschichte wieder nach dem selben Schema, wie all die anderen Bücher in diesem Genre, entwickelte. Auf der einen Seite das unerfahrene Mädchen mit der schweren Vergangenheit und auf der anderen Seite der unglaublich heiße und makellose BadBoy mit den Taschen voller Geld. Mit der Zeit hat man sich langsam an besagtes Klischee gewöhnt und es schlichtweg akzeptiert. Nur leider wird es dann genau in dem Moment problematisch, in welchen man die beiden 'Protagonisten' nicht wirklich leiden bzw. ihre Handlungen nicht nachvollziehen kann.

Ella war mir tatsächlich zeitweise noch sympathisch. Wie sie versucht hat trotz ihrer schweren Vergangenheit nach vorne zu schauen und sich, koste es, was es wolle, durchzukämpfen und alles für ihre Ziele zu geben. Mit der Zeit wurde mir ihr Verhalten allerdings immer suspekter. Sie neigt aus Trotz zu unüberlegten und teilweise peinlichen Handlungen und versucht sich für diese Aktionen auch noch (sehr dürftig) zu rechtfertigen. Solche Trotzhandlungen gehen gar nicht und zeugen für mich von keinem starken Charakter, obwohl ich Ella's Charakter zu Beginn so eingeschätzt hatte. 

Reed war einfach nur das Paradebeispiel für ein äußerst gelungenes Arschloch. Ich konnte ihm einfach nicht viel abgewinnen und fand ihn durchgehend ziemlich komisch. Vor allem wie er sich gegenüber Ella verhalten hat und was für (teilweise) gruselige Aktionen er gebracht hat. ^^ Reed hat noch vier andere Brüder, die (natürlich!!!) auch alle mega gut aussehen. Dass Ella sich vor Verehrern kaum retten konnte, dürfte spätestens jetzt klar werden. 

Obwohl die Geschichte eigentlich sehr auf die Erotikschiene ausgelegt ist, bekommt man hier gar nicht so viel geliefert, wie man vielleicht vermuten würde. Zumindest in diesem Punkt hat die Autorin ein ordentliches Maß an 'Geschwindigkeit' gewählt und mit besagten Elementen etwas sparsamer um sich geworfen. So gibt es definitiv Potenzial für Band 2 & 3. 

Was ich ja auch von Beginn an sehr fragwürdig fand, war der Nachname von Ella's neuer Familie: 'Royal'. ERNSTHAFT?! Sorry - aber mich hat das echt mega gestört. :D Das kommt einfach richtig komisch, wenn man bedenkt, dass die Familie stinkreich ist und in einer riesigen Villa wohnt. Ich hatte da echt das Gefühl, dass sich die Autorin beim schreiben dieser Geschichte selbst nicht zu ernst nimmt. ^^

Gegen den Schreibstil hingegen kann ich nicht viel sagen. Die Autorin hat die Story in einer angenehmen Weiße geschildert, die mich das Buch, trotz meiner Kritikpunkte, nicht aus der Hand legen ließ. Ich hatte die Geschichte tatsächlich in einem Rutsch durchgesuchtet und war total erstaunt, als ich schon wieder fertig war. 

Trotz der vielen Klischees, die die Geschichte wieder mal bedient hat, konnte die Story allerdings in einem Punkt ganz besonders überzeugen: mit dem Ende. In 99% der Fälle ist mir schon lange vorher bewusst, was für ein Ende der Autor geplant hat oder welches Klischee bedient werden soll. Bei diesem Buch war ich allerdings sehr positiv überrascht, was das Ende anging, da ich null damit gerechnet hatte und es einen richtig guten Showdown - Effekt zu bieten hatte. Nun will ich unbedingt wissen, wie es weiter geht, weshalb ich mir Teil 2 (trotz meiner Kritikpunkte) zulegen werde. 

Fazit:
Die Geschichte lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück und macht mir die Bewertung nicht sehr einfach. Mit vielen Klischees und dürftigen Charakteren katapultiert sich das Buch fast selbst ins Aus. Trotzdem lässt mich der Schreibstil mit Suchtfaktor und ein Ende, was kaum unerwarteter hätte sein können, auf eine Fortsetzung mit Potenzial hoffen!

Ich gebe dem Buch knappe (!) 3 von 5 Sternen.