Rezension

Eine süße, poetisch angehauchte Lovestory, die allerdings ein paar kleine Schönheitsfehler hat.

Verliebt in Mr. Daniels - Brittainy C. Cherry

Verliebt in Mr. Daniels
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 4 Sternen

Als Ashlyn zu ihrem Vater nach Wisconsin zieht, ahnt sie nicht, das sie bereits auf der Reise auf einen attraktiven und interessanten jungen Mann treffen wird, der ihr Leben bald schon völlig durcheinander wirbelt. Daniel ist nicht nur aufmerksam, höflich und hat die schönsten Augen die sie je gesehen hat, er teilt auch ihre Vorliebe für Shakespeare, Poesie und Musik. Und sie haben beiden große Verluste erlitten und geliebte Menschen verloren.
Gerade als die beiden anfangen sich heftigst ineinander zu verlieben, folgt der Schock. Daniel ist Lehrer und Ashlyn seine Schülerin.
Beide wissen nicht so recht wie sie mit dieser Situation umgehen sollen, klar ist jedenfalls das sie sich nicht weiter treffen dürfen.
Doch kann etwas, das sich so richtig anfühlt, wirklich so falsch sein ?

In diesem Buch liegen Glück und Unglück, Liebe und Trauer so dicht beieinander, das sich das eigene Herz hier im Schleudergang befindet und sich nicht entscheiden kann ob es nun in tausend Teile zerbrechen möchte oder lieber so sehr flattert und schlägt, das es einem fast aus der Brust springt.

Unglaublich.

Brittainy C. Cherry hat einen tollen Schreibstil, der sich irgendwo zwischen Amy Harmon und Colleen Hoover bewegt. Sie hat einen Hang zur Dramatik, was auch durch das Einbringen von Shakespeares Stücken ganz klar deutlich wird.

Sowohl Ashlyn als auch Daniel sind besessen von Shakespeares Zitaten und so verlieren sie sich immer wieder in einem kleinen Ratespiel, wer gerade welches Stück zitiert. Ich fand das ziemlich süß, auch wenn es den Kitschfaktor ziemlich weit nach oben pusht. Aber das ist okay, schließlich ist es eine Liebesgeschichte und der kann bei all den Verlusten, die die beiden Protagonisten schon akzeptieren mussten, ein bisschen rosaroter Kitsch nicht schaden.

Ein besonderer Reiz an dieser Liebe ist definitiv die Tatsache, das die Beziehung nicht sein darf. Natürlich ist die Idee das sich eine Schülerin in ihren Lehrer verliebt und andersrum, alles andere als neu, aber das Thema zieht immer wieder. Ich musste beim Lesen ziemlich oft an Hoovers "Layken & Will" denken oder hatte Bilder von Aria und Ezra aus "Pretty Little Liars" vor Augen. Beide sind jung, treffen sich auf neutralem Boden, lernen sich kennen und lieben, bevor sie sich plötzlich in der Schule begegnen und in einem Verhältnis zueinander stehen, das eine Liebe unmöglich macht. Tragisch und gerade deshalb vermutlich so gut. Denn man fiebert immer mit und wünscht sich die ganze Zeit einen guten Ausgang für beide.
Doch bis es dazu kommen kann, müssen beide erst einen ziemlich langen und steinigen Weg gehen, sie müssen ein Geheimnis aus ihrer Liebe machen und jeder gestohlene Blick, jede zufällige Berührung könnte sie auffliegen und ihr Leben komplett auseinanderbrechen lassen.

Kritikpunkte, oh ja, leider gibt es auch die. Und zwar hat es mich im Nachhinein gestört, das viele Dinge so einfach im Sande verlaufen, besonders in Bezug auf Daniel und seine Familienangelegenheiten. Da hätten vielleicht ein oder zwei Kapitel mehr und eine etwas ausführlichere Aufklärung nicht geschadet. Daniel war mir als Charakter ohnehin ein bisschen zu oberflächlich, was ich sehr schade fand. Wir erleben ihn nur im Umgang mit Ashlyn und da auch eher nur als Liebhaber, denn als Lehrer. Man erfährt kaum Privates über ihn und so bleibt er bis zum Schluß für mich irgendwie gesichtslos.
Ashlyn dagegen war schon deutlich greifbarer, aber auch bei ihr hätte ich mir noch ein wenig mehr Tiefe gewünscht.

Das Ende hätte man, wie gesagt etwas ausführlicher gestalten und den Protagonisten mehr Tiefe verleihen können, dann wäre die Geschichte wirklich rundum perfekt gewesen. So gibts eben einen kleinen Punktabzug, dennoch kann ich das Buch jedem empfehlen, der sich gerne mal in einer poetisch angehauchten Liebesgeschichte verliert :)