Rezension

Eine tolle Abenteuergeschichte, mit ausdrucksstarken Charaktern

Die Königin der Schatten
von Erika Johansen

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover:

Das Buch finde ich ja sehr schön, denn man erkennt im oberen Bereich eine Burg, welche von Flammen umgeben ist. Man kann hier viel hinein interpretieren und wenn man das Buch gelesen hat, dann versteht man auch den Sinn dahinter. Hier birgt sich eine Menge Gefahr.
Dazu mag ich es ja total, dass der Name der Autorin sowie der Geschichte fühlbar ist.

Mein Fazit:

Ich war überrascht, als ich gelesen habe das es der Debütroman von Erika Johansen sein soll, denn ich muss gestehen so liest er sich überhaupt nicht.
Die Schreibweise ist sehr flüssig und angenehm. Hier hat die Übersetzerin sehr gute Arbeit geleistet, denn es verlief alles stimmig und nachvollziehbar. Ich konnte regelrecht in die Geschichte eintauchen und sie genießen.

Die Hauptprotagonistin in diesem Buch ist natürlich Kelsea Glynn, die rechtmäßige Königin und ich muss sagen, dass ich sie vom ersten Moment an unglaublich lieb gewonnen habe. Sie ist von ihren Pflegeeltern zu einem ganz besonderen, starken und dennoch emotionalen Menschen erzogen worden. Unglaublich toll finde ich, dass ihr Charakter sich im Buch immer weiter entwickelt und sie trotz Gefahr und Unbehagen alles durchzieht was nötig ist. Sie lässt sich nicht unterkriegen, ist gerecht und gefährlich zu gleich. Eine gute Mischung.

Auch alle anderen Protagonisten sind sehr liebevoll und charakterstark aufgebaut worden. Ich konnte mir eigentlich alle vorkommenden sehr gut vorstellen und mir ein Bild im Kopf kreieren, ganz egal um welchen es sich handelte.

Was selbstverständlich gerade in solch einer Geschichte vorkommt, sind viele noch unscheinbare, geheimnisvolle und abwechslungsreiche Charaktere. Hier möchte man immer gerne irgendeinen durchleuchten und hofft darauf, dass man doch noch einiges erfährt und bisher hat man im ersten Buch durchaus Antworten erhalten, aber vorwiegend natürlich Fragen aufgeworfen bekommen!

Was ich wirklich toll finde ist, dass die Autorin in die Geschichte so ein bisschen unsere Zeit hat mit einfließen lassen. Es kommen bekannte Bücher, Wissenschaftler und mehr namentlich vor. Man fühlt sich dem Buch gleich nochmal näher, obwohl es ja doch in einer ganz anderen Zeit/Atmosphäre spielt die so weit weg von uns ist.

Der Aufbau der Geschichte ist nachvollziehbar und mitreisend, denn man erfährt durch Kelsea doch einiges über ihre Vergangenheit, aber auch über die anderer Charaktere. Die Ausführung konnte mich auf alle Fälle sehr überzeugen. Hier wurde eine tolle Mischung aus den verschiedenen Bereichen gefunden.
Die Sprache im Buch war im Gesamten sehr angenehm, hat mich ab und an aber auch etwas irritiert. Man ist ja dieses königliche Verhalten gewöhnt, wo das „Sie“ sehr hochgehalten wird. In diesem Buch ist dies teilweise gegeben und dann auch wieder nicht. Kelsea ist dazu sehr jung und in manchen Sachen verhält sie sich natürlich etwas kindlich, was mich ab und an irgendwie rausgebracht hat. Aber sie entwickelt sich im Buch und man darf nie vergessen, dass sie ja mit ihren jungen Jahren noch nicht so wirklich erwachsen ist.

Erzählt wird die Geschichte übrigens überwiegend durch Kelsea, es gibt aber auch kleine Abschnitte von ihrem Onkel, der roten Königin und einem Torwächter der mit Sicherheit nicht zum letzten Mal aufgetaucht ist.

Gerne hätte ich noch mehr über die Rote Königin erfahren, doch diese blieb leider sehr blaß in diesem Buch und ich konnte sie so gar nicht einschätzen. Sie macht mir nicht den Eindruck, als wäre sie die Bösartigkeit in Person wie sie jeder Protagonist beschreibt. Ich hoffe sie erlebt man in den Folgebüchern noch etwas mehr.

Das Finale war im Gesamten sehr schön, wobei ich sagen muss das mir so ein bisschen etwas gefehlt hat. Es ging mir persönlich alles irgendwie etwas zu schnell, denn es musste nicht viel gemacht werden und schon waren alle befreit. Oder man konnte vorab noch ausführliche Gespräche führen während die Gefangenen um ihr Leben bangen. Das war etwas kurios, aber dennoch sind es nur Kleinigkeiten welche ich jetzt nicht aufs große Silbertablett legen würde.Der „Kampf“ wurde ansonsten jedoch gut umgesetzt.

Was mir allerdings zum Buchende hin etwas gefehlt hat, ist ein kleiner Hinweis auf das folgende. Ich habe das Buch gelesen, fand es gut aber ich habe jetzt nicht so den Drang die weiteren Bücher lesen zu müssen. Natürlich werde ich sie lesen, weil ich neugierig bin wie es weitergeht. Aber es fehlt dieser Drang, was ich sehr schade finde.

Mein Gesamtfazit:

Mit diesem Buch erhält man eine schöne Abenteuergeschichte, die durchaus mit ihren Charakteren und den passenden Fantasyelementen besticht. Definitiv eine Geschichte die man als Fantasyfan gelesen haben sollte. Ich freue mich auf alle Fälle schon sehr auf die weiteren Bände und vergebe gerne 4 Punkte.