Rezension

Eine tolle, problembelastete Liebesgeschichte, die mir sogar noch besser als Ella & Micha gefallen hat!

Die Sache mit Callie und Kayden - Jessica Sorensen

Die Sache mit Callie und Kayden
von Jessica Sorensen

Bewertet mit 5 Sternen

Seit dem mich Jessica Sorensen mit ihrer Liebesgeschichte rund um Ella und Micha so begeistern konnte, konnte ich es kaum erwarten bis ihre neue Reihe begann.
Wie immer gibt es natürlich viel Drama und auch Callie und Kayden haben eine schreckliche Vergangenheit. Der familiäre Background bei den Beiden ist nur halb so gut, wie man es sich für Kinder wünscht aber trotzdem ist etwas halbwegs vernünftiges aus ihnen geworden. Zwar bekommt man als Leser zu Beginn des Trilogie-Auftaktes einen kurzen Einblick in das Familienleben, aber richtig kennen lernen tut man die Protagonisten erst auf dem College. Dadurch konzentriert sich die Geschichte sehr stark auf die Beiden und ihre Gefühle und weniger auf Familienproblem. Mir hat das unheimlich gut gefallen, denn dadurch wurde der Verlauf der Geschichte auf das Interessanteste reduziert.
Mir hat es Spaß gemacht, dabei zuzusehen wie Callie und Kayden langsam zueinander finden denn vorher waren sie nur flüchtige Bekannte. Dadurch musste ich nicht die Andeutungen auf eine Vorgeschichte der Beiden erraten, sondern konnte mich auf das Pärchen und seine Probleme konzentrieren.
Mir hat die Entwicklung von Kayden unheimlich gut gefallen. Er litt seit seiner Geburt unter seinem tyrannischen Vater, was durch den Auszug der großen Brüder nur noch verschlimmert wurde. Er wurde stark misshandelt und hat leider nie gelernt sich zur Wehr zu setzen und niemand hat ihn vor seinem Vater beschützt.
Bis Callie in eine Situation stolpert, in der er von seinem Vater fast zu Tode geprügelt wird. Normalerweise lebt sie sehr zurückgezogen, hat keinen Kontakt zu Menschen in ihrem Alter und kleidet sich unförmig. Vor allem durch ihr Kindheitstrauma hat sie jedoch einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. So sehr sie es sich gewünscht hätte, hat ihr damals in ihrem Kinderzimmer niemand geholfen als der beste Freund ihres Bruders das Unaussprechliche getan hat. Dafür hilft sie nun anderen, wenn ihnen Ungerechtigkeit geschieht, auch wenn Callie auf dem ersten Blick im Nachteil erscheint.
Nachdem Callie Kayden vor seinem Vater beschützt, gehen die Beiden jedoch weiterhin getrennte Wege bis sie sich auf dem College wieder treffen. Dank ihrem neuen besten Freund beginnt Callie sich wieder zu öffnen und führt eine Liste mit Dingen die sie sich trauen soll. Hierzu gehört zum Beispiel auch sich mit einem Fremden auf eine Cola zu treffen. Durch solche und auch andere Punkte nähern sich Callie und Kayden einander an und bemerken, dass sie beide gebrandmarkte Kinder sind und nur gemeinsam wieder ins Leben zurück finden.
Mich hat diese Liebesgeschichte unheimlich berührt und ich habe mit Callie mitgefiebert, die Schritt für Schritt sich von ihrem alten Leben verabschiedet hat, um sich für eine Liebe zu öffnen.
Einzig allein das Cover des Buches finde ich unpassend. Zwar gibt es eine Regen-Kuss-Szene, jedoch würde Callie niemals so stark geschminkt und offensiv weiblich auftreten.