Rezension

Eine unlogische Geschichte mit einem Tiefgang, bei dem sogar die Fußsohlen trocken bleiben.

Shades of Grey - Gefährliche Liebe
von E L James

Anastasia kann nicht mehr und bricht die Beziehung zu dem reichen Geschäftsmann ab. Doch lange ist dies nicht von Dauer, denn genauso wie sie abgeschreckt ist von Christians Welt genauso faszinierend findet sie ihn und seinen Charakter auch. Anastasia beginnt wieder eine Affäre mit ihm und muss gegen Christians innere Dämonen kämpfen. Zeitgleich taucht eine ehemalige Sub von Christian auf und bedroht Ana.

Der erste Band der Shades of Grey-Reihe hört damit auf, dass Anastasia Christian verlässt. Im zweiten Teil finden die beiden nun nach kurzer Zeit wieder zueinander und das Geplänkel, was im ersten Band begonnen hat, wird hier einfach fortgesetzt. Es geht immer noch um Christians Vergangenheit, die sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht und was sie für Auswirkungen bis heute auf ihn hat. Sein Kontrollzwang zwingt Anastasia zu mancher Handlung, aber mehr und mehr führen die beiden eine Beziehung, statt eines Dom-Sub-Verhältnisses. Anastasia offenbart Christian eine andere Art von Liebe, als er sie bisher kannte.
Erotik und Christians Spielchen spielen auch in diesem Band eine große Rolle. Irgendwann habe ich mich dabei ertappt, wie ich die Sexszenen nur noch flüchtig überflogen habe, ohne sie genau zu lesen.  Auch die E-Mails, die mich im ersten Band noch begeistern konnten, haben ihren Reiz verloren und ich finde sie teilweise nervig.
Spannung kommt ein bisschen auf, als eine Ex-Sub von Christian wieder auftaucht. Die Spannung ist aber nur von kurzer Dauer und schnell geht es mit dem Geplänkel weiter. Kleinere Spannungsszenen gibt es immer wieder mal, trotzdem konnten diese mich nicht in ihren Bann ziehen. Gerade auf den letzten Seiten probiert E L James noch einmal auf die Spannungswelle hinaufzusteigen, leider verliert sie sich auch hier in den Fluten und man muss eher ein Gähnen unterdrücken, statt gespannt zu sein.
E L James hat auch mit diesem Teil keine Glanzleistung hingelegt. Eine seichte Geschichte mit einer nervigen und absolut naiven Protagonistin, die man ab und zu gerne mal schütteln möchte. Auf der anderen Seite ein stark traumatisierter Kontrollfreak, den ich nicht für sexy halte, sondern eher für gestört. Würde Christian Ana nicht die Welt zu Füßen legen, wäre sie schon längst abgehauen.
Positiv an diesem Roman ist, dass sie nicht ständig ihr postkoitales Haar bändigt wie im ersten Band. Das ist aber leider das einzig positive, was ich diesem Roman abgewinnen kann.

Fazit

Eine unlogische Geschichte mit einem Tiefgang, bei dem sogar die Fußsohlen trocken bleiben. Wer Seichtes mag, kann gerne zugreifen, wer aber gerne Geschichten liest, die einen berühren und nicht nur auf Sex und Geplänkel ausgelegt sind, sollte zu einem anderen Roman greifen.