Rezension

Eine unterhaltsame Reise um die halbe Welt

Die Vermessung der Welt - Daniel Kehlmann

Die Vermessung der Welt
von Daniel Kehlmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die beiden Protagonisten in diesem Roman sind Alexander von Humboldt (der Bruder von Wilhlem von Humboldt; er ist der Mitbegründer der Humboldt-Universität in Berlin) und Carl Friedrich Gauß. Alexander von Humboldt war Naturforscher und Geograph. Carl Friedrich Gauß war u.a. Mathematiker und Physiker. Dieser Roman erzählt das Leben der beiden Wissenschaftler und deren Mentoren und Wegbegleiter auf ihrem Weg zur erfolgreichen Berufung in ihren Forschungsfeldern. Von Humboldt hat die halbe Welt bereist - manchmal unter Bedrohung seines Lebens - um die Gebirge, Gewässer, Berge u.a. zu vermessen. Gauß beschäftigt sich u.a. mit den Sternen und dem Erdmagnetfeld, und gerät dabei an manche Grenze, um im relativ jungen Alter an seine gesteckten Ziele heran zukommen.

Daniel Kehlmann erzählt auf der einen Seiten den Alltag im damaligen 18. und 19. Jahrhundert in Berlin, Göttingen und in den Ländern und Kontinenten, die von Humboldt bereist und vermessen wurden. Dem Autor ist es wunderbar gelungen, die Charaktere mit ihren Stärken und Schwächen der beiden Wissenschaftler zu erzählen, so dass man sich in die beiden Personen hinein versetzen kann. Aufgrund des Schreibstils, den Kehlmann verwendet hat, wird der Roman für die damalige Zeit authentischer.  Das eine oder andere Erlebnis der beiden Wissenschaftler ist mit einem Augenzwinkern - hin und wieder philosophisch ausgelegt -  beschrieben, dass man zwischen Wahrheit und überzogener Ironie beim Lesen pendelt.

Mir hat der Roman soweit gefallen, dass ich die Beschreibung der beiden Protagonisten wunderbar nachvollziehen konnte. Die Abenteuer-Reisen des Alexander von Humboldt fand ich beim Lesen spannender als den mathematischen Werdegang des Carl Friedrich Gauß. Daniel Kehlmann hat es geschafft, einen Roman mit historischen und naturwissenschaftlichen Elementen und Abenteuern zu verknüpfen, wobei hier sicherlich eine Menge Recherche benötigt wurde, um diesen Roman so lebendig zu schreiben.