Rezension

Eine "verflucht" gute Idee

Verfluchte Wünsche - Carina Mueller

Verfluchte Wünsche
von Carina Mueller

„Verfluchte Wünsche“, erzählt die Geschichte eines Mauerblümchens, dass sich aus dem eigenen Schatten herausbewegt und mehr Fluch als Segen verteilt.

Carina Mueller startet mit ihrem neuen Roman „Verfluchte Wünsche“ nun bei Impress Carlsen.
Seit dem 5. Juni 2014 ist ihre 321´seitige, verfluchte Geschichte in diesem Verlag erhältlich, jedoch nur im E-Book Format.

Annie ist das typische Mauerblümchen - sie macht alles, was ihre Freunde ihr sagen und versucht ihren Schulalltag so unauffällig wie möglich zu bestreiten.
Bis zu ihrem 18. Geburtstag, an diesem entwickelt sich die Kraft allein durch ihre Wünsche, andere zu verfluchen.
Sie gewinnt an Selbstvertrauen, bemerkt aber nicht, dass ihre Umwelt stark in Gefahr dadurch gerät.
Durch ihren Beschützer Raik, lernt sie diese besser unter Kontrolle zu bekommen und dass sie nicht die Einzige mit einer Gabe ist …

Carina Mueller habe ich durch ihre „Moonlit Nights“ Reihe entdeckt und mich sehr über eine neue Geschichte gefreut.
Natürlich gibt es die Idee, der Gabenerweckung an einem bestimmten Tag schon, aber die Gabe, welche Annie entdeckt, ist außergewöhnlich.
Annie ist es ebenso, denn ihre schüchterne Art hat dennoch einen Wesenskern, der versucht auszubrechen und allen zu zeigen, dass sie nicht das liebe Mädchen ist, dass alle glauben in ihr zu sehen.
Ihre beste Freundin Hanna ist es, die Annie immer mehr dazu animiert, ihre Gabe zu verwenden.
Was mich zum ersten Kritikpunkt bringen lässt, nämlich dass sich niemand so richtig über ihre Gabe wundert und es als gegeben hingenommen wird. Der erste Aspekt, der den Lesefluss ein wenig ins Stocken bringen lies.

Durch ihre neu entdeckte Selbstsicherheit geht Annie so weit nicht mehr in die Schule zu gehen und ihre Zeit dafür zu nutzen, anderen Flüche an den Hals zu wünschen.
Schnell wird dem Leser klar werden, dass dies ihr komplettes Wesen auf den Kopf stellt, denn was als Streich beginnt, wird zu einer riesigen Gefahr.
Eingreifen tut nicht etwa die beste Freundin, sondern Annies Beschützer Raik, der nebenbei bemerkt, das Herz von ihr höher schlagen lässt, natürlich ohne das sie es jemals zugeben würde.

Die Geschichte bekommt eine Wendung, durch sein Auftauchen, denn sie wird in eine Schule gebracht und muss dort sich noch schlimmeren Jugendlichen gegenübersehen, als sie es bisher erlebte.
Jeder von ihnen ist in den Schweregrad ihrer Gabe eingeteilt und man bekommt so einen genauen Überblick, über die Schlimmsten unter ihnen.
Annie, die man zu Beginn des Buches kennenlernt, ist zu diesem Zeitpunkt extrem verändert. Wo das schüchterne Mädchen jedem gern geholfen hatte und sehr zuvorkommend war, ist nun eine junge Frau, die scheinbar nur noch einen Wortschatz der allerschlimmsten Sorte in sich verinnerlicht hat. Ein Grauen für mich als Leser, da man gänzlich von ihrer Person angeneigt ist und am liebsten nichts mehr mit ihre zutun haben möchte.

Ein, wenn man das so sagen darf, „krasser“ Wandel, den Carina Mueller da ihrer Figur verpasst hat. Weniger wäre, in meinen Augen, mehr gewesen.
Es machte eine Zeit lang keinen Spaß Annie verfolgen zu müssen, sie wird einem gänzlich zuwider.
Aber eine Geschichte wäre keine Geschichte, mit solchen Höhen und Tiefen, wenn sie nicht den Umschwung finden würde, und beginnt einen anderen Weg einzuschlagen.
Mit diesem kommt die Spannung und eine Handlung, der man bis zum Schluss einfach folgen muss.

„Verfluchte Wünsche“, erzählt die Geschichte eines Mauerblümchens, dass sich aus dem eigenen Schatten herausbewegt und mehr Fluch als Segen verteilt.
 

Rezension auf dem Blog: http://dieseitenfluesterer-unserbuchblog.blogspot.de/2014/07/verfluchte-...