Rezension

Eine Wahrheit im Verborgenen

Alice, wie Daniel sie sah - Sarah Butler

Alice, wie Daniel sie sah
von Sarah Butler

Bewertet mit 3 Sternen

Alice und ihre beiden Schwestern Cee und Tilly leben in London. Ihre Mutter starb, als Alice vier Jahre alt gewesen. Ihre beiden älteren Schwestern leben in bürgerlichen Verhältnissen, dagegen reist Alice sehr gerne in fernen Ländern für einige Wochen und Monate. Als deren Vater schwer erkrankt, bitten Cee und Tilly Alice, dass sie nach Hause kommt. Die drei Schwestern kümmern sich um den Vater, bis dieser stirbt. In dieser Zeit legt eine fremde Person Blüten, Papierschnipsel und andere alltägliche Dinge vor das Haus. Alice wundert sich, warum jemand selbstgebastelte Ketten ihr vor die Tür legen. Als Alice diese fremde Person auf der Beerdigung ihres Vaters sieht, grübelt sie darüber, wer diese Person sein könnte. Eines Tages begegnet Alice dieser Person. Er heißt Daniel, lebt als Obdachdachloser in einem Park zwischen Büschen und kannte Alice Mutter vor langer Zeit. Alice versucht herauszufinden, in welcher Verbindung Daniel zu ihrer Mutter stand.

Sarah Butler schuf eine Geschichte, die teilweise dramatische Elemente beinhaltet. Häufig bleibt die Wahrheit unausgesprochen. Man könnte meinen, dass vor allem die Protagonisten Alice und Daniel Angst vor der Wahrheit haben. Die Geschichte berührt stellenweise, wenn man das Schicksal des Vaters, der drei Schwestern und Daniels genauer betrachtet. Rückblickend wird von der Mutter erzählt in der Geschichte, an die sich Alice am wenigsten erinnern kann, weil sie das Nesthäkchen der Familie ist. Cee stellt die älteste Tochter dar, die mehr über die Wahrheiten Bescheid wissen müsste, aber auch bei und ihrer Schwester Tilly kommt nur Schweigen. Man könnte meinen, dass Cee und Tilly mehr über Daniel wissen könnten, aber es bleibt nebulös.

Diese Geschichte gefiel mir soweit, dass es wichtig ist, dass Menschen über ihre Wurzeln Bescheid wissen sollten. Der Ansatz der Geschichte ist gut, allerdings hätte die Autorin mehr Potenzial in der Geschichte herausholen können, indem Alice und Daniel eine Chance bekommen hätten, ihre Wurzeln offen zu legen. Demnach war ich mit dem Ende der Geschichte eher unzufrieden. Sicherlich wollte die Autorin mit dieser Geschichte eher zum Nachdenken anregen, und nicht eine oberflächliche Familiengeschichte mit einem positiv erhofften Ende  publizieren.