Rezension

Eine Welt die von Regeln bestimmt wird und in der nicht immer alles ist wie es scheint

Fallende Stadt - Lauren DeStefano

Fallende Stadt
von Lauren DeStefano

Bewertet mit 3 Sternen

Auf diesen Trilogie Auftakt habe ich mich ganz besonders gefreut, was vor allem an der ungewöhnlichen und herausragenden Grundidee liegt. Das Cover ist mir sofort aufgefallen und wirkt sehr prägnant.
An dieser Stelle vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch in keinster Weise.

Der Einstieg fiel mir auch sofort sehr leicht. Sehr toll haben mir die Abschnitte über den Kapiteln gefallen. Es sind Aufzeichnungen, die doch einen sehr guten Einblick in die Welt, in der wir uns befinden bieten.
Die Grundidee fand ich wirklich toll. Wir befinden uns in einer Welt ,die sich über den Wolken befindet. Das hat mich überaus fasziniert und begeistert. Doch in einer Welt wie dieser gibt es auch jede Menge Regeln. Es hat schon etwas kontrollhaftes an sich, wie sich alles präsentiert. Man hat den Eindruck keinen wirklichen freien Willen zu haben.
Es fängt schon bei der Geburt an und schließt auch die späteren Beziehungen untereinander nicht aus. Was doch ziemlich beängstigend ist.
Man lernt hierbei Morgan kennen, dessen Perspektive wir auch erfahren. Sie rückt dadurch zwar mehr in den Fokus und gewinnt an Tiefe. Dennoch war sie für mich leider nicht zu greifen, was ich wirklich als sehr schade empfand. Denn ihre Person fand ich als sehr besonders. Morgan ist nicht wie andere und zeichnet sich gerade dadurch aus. Auf mich wirkte sie leider zu unnahbar. Es war als hätte sie eine Mauer um sich hochgezogen, die nicht zu durchbrechen war. Ich hätte so gern ihre Emotionen gefühlt, konnte es aber leider nicht.
Neben Morgan fand ich ihren Bruder Lex unglaublich faszinierend. Er hat eine Hintergrundgeschichte, die nicht unberührt lässt. Ich mochte seine Intelligenz und seine Sicht auf die Dinge unglaublich gern, auch seine Frau Alice fand ich sehr sympathisch.
Daneben lernen wir auch Basil kennen. Er hat eine ganz besondere Beziehung zu Morgan und ich fand es nicht nur wunderschön, wie er mit ihr umgegangen ist, sondern habe es auch sehr genossen.
Ihre Eltern empfand ich dagegen mehr wie ein Schatten. Zwar da, aber kaum präsent.

Die Autorin hat einen sehr bildhaften und leichten Schreibstil. Man fliegt durch die Seiten und saugt jede Neuigkeit nur in sich auf.
Die Lebendigkeit des Ganzen fehlte mir leider völlig. Dafür schreibt die Autorin sehr philosophisch und einfühlsam.
Man lernt die Welt kennen und begreift, das viel mehr im Verborgenen schlummert, als man annehmen würde.
Der Mordfall der im Klappentext auftaucht, spielt entgegen meiner Annahme eher eine untergeordnete Rolle. Diesen Teil hätte gern noch mehr ausgearbeitet werden können,das hätte die Spannung erheblich gesteigert. So aber fehlte für mich der entscheidende Funke. Die Handlung plätscherte für mich leider etwas dahin.
Auch wenn es recht abwechslungsreich ist und der Leser mit einigem Hintergrundwissen belohnt wird, so fehlte es für mich dennoch an Spanung und Emotionalität.
Grundsätzlich ist es ein guter Einstieg in die Welt von Internment und ihre Bewohner, mich konnte es jedoch nicht völlig erreichen, mitreißen und überzeugen.
Gerade das letzte Drittel hat mir nochmal richtig gut gefallen und mich zum nachdenken gebracht.
Die Autorin hat dabei Wendungen eingebaut , die ich so nicht erwartet habe und die mich doch positiv überrascht haben.
Interessant fand ich , das es zwei Arten von Menschen gibt. Was der unseren nicht unähnlich ist und für einige Konflikte sorgt.
Schlussendlich waren meine Erwartungen vielleicht etwas zu hoch. Mich konnte es nicht überzeugen, was aber nicht heißt, das es anderen ebenso ergehen wird.

Fazit:
Lauren DeStefano glänzt mit einer herausragenden Grundidee.
Ein Ort über den Wolken, was schon Faszination pur auslöst.
Es gibt eine Menge Potenzial, welches in meinen Augen jedoch nicht völlig genutzt wurde.
Eine Welt die von Regeln bestimmt wird und in der nicht immer alles ist wie es scheint.
Mich konnte es leider nicht völlig erreichen, mitreißen und überzeugen.
Was ich enorm schade finde, denn ich habe mir unheimlich viel davon versprochen.
Was für mich gilt, muss jedoch nicht für andere gelten. Vielleicht begeistert es euch ja mehr als mich.