Rezension

Eine Welt ohne Gefühle

Wild - Lena Klassen

Wild
von Lena Klassen

Der Inhalt:

Peas lebt in Neustadt und einmal wöchentlich bekommt jeder dort seine Glücksinjektion. Aber mit Pi stimmt irgendwas nicht, denn die Injektion scheint bei ihr nicht anzuschlagen denn woher sollen diese ganzen Gefühle, die sie fühlt, auf einmal kommen? Dann geschieht das Unmögliche, die Glücksdroge versagt auch bei anderen und Pi muss sich entscheiden. Will sie ihre gewonnene Freiheit behalten oder für ihre Liebe kämpfen?

Meine Meinung:

"Wild" spielt in einer dystopischen Welt. Peas lebt in Neustadt und dort gibt es keine Krankheit oder Kummer. Jede Woche bekommen die Bürger ihre Glücksinjektion und auch sonst wird alles geregelt. Wer allerdings aus der Reihe tanzt wird in die Wildnis verbannt oder noch schlimmeres. Die Welt, die die Autorin geschaffen hat, gefällt mir sehr gut, da ich eine Welt, in der es keine Gefühl gibt, da diese von einer Glücksdroge unterdrückt werden, interessant finde.

Peas gefällt mir sehr gut, auch da sie anders ist, als die anderen Menschen in Neustadt. Sie ist tollpatschig und unscheinbar, und genau das macht sie nur noch sympatischer. Als die Glücksdroge bei ihr nicht mehr wirkt und sie aus ihrem grauen Schleier erwacht, wächst sie richtig über sie hinaus, was mir sehr gut gefallen hat. Auch ihr Verhalten in der Wildnis hat sie mir nur noch mehr ans Herz wachsen lassen, da es da Situationen gab, wo sie wirklich über sich hinaus gewachsen ist.

Auch die anderen Charaktere, sei es jetzt Peas beste Freundin Moon, ihr heimlicher Schwarm Lucky, der Sportler Orion oder die Leute in der Wildnis, alle waren sympatisch, obwohl der ein oder andere doch ein falsches Spiel gespielt hat. Jeder war auf seine Art besonders auch mit ihren kleinen Fehlern und Schwächen.

Die Liebesgeschichte zwischen Peas und Lucky entwickelt sich langsam, nimmt aber nicht so viel Raum in der Geschichte ein. Es ist eher ein Nebenstrang zur eigentlichen Story. Auch gut gefallen hat mir, dass die Liebesgeschichte nicht allzu schmalzig und rosig wirkt und es auch hier Höhen und Tiefen gibt.

"Wild" hat es geschafft mich von der ersten Seite an zu fesseln und in eine interessante aber grausame neue Welt zu ziehen, die mich nicht mehr loslassen konnte. Der Schreibstil ist angenehm locker, jugendlich und die Seiten fliegen nur so dahin. Die Handlung ist durch und durch spannend und es wird zu keiner Zeit langweilig. Auch das Ende hat mir sehr gut gefallen, obwohl es etwas traurig war. Und das beste, das Ende bietet noch genügend Spielraum für eine eventuelle Fortsetzung.

Mein Fazit:

Wild von Lena Klassen ist ein toller dystopischer Roman der in einer interessanten aber erschreckenden neuen Welt spielt. Die Charaktere waren mir mit ihren Fehlern und Schwächen sehr sympatisch. Die Handlung hat mir sehr gut gefallen und die Spannung wurde konstant gehalten. Ich vergebe 5 Sterne