Rezension

Eine Werwolfsgeschichte mit schwacher Umsetzung

Schattenblüte. Die Verborgenen - Nora Melling

Schattenblüte. Die Verborgenen
von Nora Melling

Bewertet mit 2 Sternen

Ich weiß nicht genau, was mich da geritten hat, als ich mir das Buch gekauft habe. Es handelte sich definitiv hierbei um einen Spontankauf. Ich wusste über das Buch nur, dass es um Werwölfe geht und dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt.
Ich glaube in dem Moment hatte ich einfach nur mal Lust gehabt eine Werwolsfgeschichte zu lesen. Vor allem da es sich nicht um gewöhnliche Werwölfe handelt...
Luisa ist die Protagonistin in diesem Roman. An ihrem Geburtstag beschließt sie sich ihrem Leben ein Ende zu machen, da sie um die Trauer ihres kleinen toten Bruders nicht hinwegkommt. Doch in letzter Sekunde kommt ihr ein mysteriöser (ja was denn auch sonst?) Junge zur Rettung. Dieser Junge ist natürlich kein normaler Junge und aus dieser Begegnung entwickelt sich eine Romanze.
Das Besondere an Thursen (so nennt sich der Junge) und seinem Rudel ist, dass sie keine klassische Werwölfe sind. Sie verwandeln sich in Werwölfe, um die Vergangenheit zu vergessen und je öfters sie das tun umso mehr werden sie Wolf und umso mehr bleiben sie auch Wolf. Da Luisa sich allerdings unsterblich in Thursen verliebt, sucht sie einen Weg diesen Prozess zu verhindern. Das widerum erinnert viele bestimmt an den Roman "Nach dem letzten Sommer". Allerdings kann ich das nicht so genau beurteilen, da ich diesen Roman nicht gelesen habe.
Die Idee und die Suche nach Thursens Vergangenheit finde ich schön, ist aber meiner Meinung nach etwas zu flach gehalten. Was jetzt aber nicht für meine 2-Sternebewertung verantwortlich ist.
Ich hatte eher Schwierigkeiten mit den Charakteren. Weder die Hauptfiguren noch die Nebenfiguren sind mir ans Herz gewachsen. Eher im Gegenteil, ich fand Luisa ziemlich unsympatisch. Ihre Depressionen waren zwar nachvollziehbar, aber man bemerkte kaum eine Besserung. Natürlich kann man nicht erwarten, dass ein Mensch von heute auf morgen seine Depressionen loswird. Aber noch nicht mal die Beziehung mit Thursen versprach Heilung. Sie bleibt weiterhin depressiv und wirkt nicht glücklich, wobei es dann einem wirklich schwer fiel diese Beziehung und große Liebe wirklich als glaubwürdig zu empfinden. Auch Thursen hätte ich in manchen Situationen am liebsten angeschrien. Alle anderen Figuren im Roman wirkten auf mich ziemlich blass und farblos, die schnell in Vergessenheit geraten werden.
Mir fiel es außerdem schwer ein Werwolfsrudel in einem Wald in Berlin vorzustellen. Liegt aber eher daran, dass ich mich in Berlin gar nicht auskenne und mir auch keinen Wald (jedenfalls einem Wald nach meinen Vorstellungen) in Berlin vorstellen kann.
Tierisch gestört haben mich auch die vielen Rechtschreibfehler, die in manchen Kapitel verdächtig oft vorkamen. Ob der Lektor diese Kapitel übersprungen hatte??
Was noch ein kleiner Pluspunkt für mich ist: Das Buch ist in sich abgeschlossen, obwohl es der erste Teil einer Reihe sein soll. So hat man die Möglichkeit in die Reihe einfach mal reinzulesen und zu schauen, ob die Geschichte und der Schreibstil einem liegt, ohne dass man mit einem offenen Ende in den Seilen hängt.