Rezension

Eine wunderbare Familiengeschichte

Die australischen Schwestern
von Ulrike Renk

Bewertet mit 5 Sternen

"Das Versprechen der australischen Schwestern" ist der dritte und leider letzte Band der Australientrilogie von Ulrike Renk. Die ersten beiden Bände kenne ich noch nicht, was sich aber bald ändern wird. Und dann lese ich diesen Band zum Abschluss noch einmal.

Man muss aber die ersten beiden Bände nicht unbedingt kennen, um bei diesem letzten einen absoluten Lesegenuss zu haben.

Gleich am Anfang des Buches lerne ich mit einem Stammbaum die Familie Emilia und Carl Gotthold Lessing mit ihren Kindern, deren Partnern, Kindern und Enkeln kennen. Die gesamte Familie ist mir beim Lesen so ans Herz gewachsen und ich fühlte mich bald mittendrin. Besonders Mina, Elsa und Carola, die drei Schwestern, haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber auch Mama Emilia mit ihrer Kraft, ihrem Verständnis und ihrer allumfassenden Fürsorge mag ich sehr.

Ulrike Renk hat einen so wunderbar leichten, aber trotzdem spannenden Erzählstil, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Die vielen Dialoge und Briefe machen das Buch so richtig lebendig.

Ich erlebe den ganz normalen Alltag in Sydney, bin traurig, als Opa Carl stirbt, leide mit Elsa als ihr Otto im 1. Weltkrieg ums Leben kommt und freue mich, dass Carola in Hamburg und Mina ihre ersten Babys bekommen. Durch Allunga, die Aboriginesfrau, die seit Jahren bei Emilia im Haushalt hilft und schon zur Familie gehört, lerne ich einiges um das schwierige Leben der Aborigines nachdem die Weißen Australien als ihr Land angenommen haben. Und auch Homosexualität ist bei den Lessings ein Thema.

Wer eine sehr gute geschriebene, abwechslungsreiche, spannende Familiengeschichte mit liebevoll gezeichneten Protagonisten mag und in Gedanken gene mal nach Australien reist, dem kann ich dieses wundervolle Buch nur empfehlen.