Rezension

Eine wunderbare Geschichte

Britt-Marie war hier
von Fredrik Backman

Bewertet mit 5 Sternen

Die 63-jährige Britt-Marie liebt es, wenn alles schön und sauber ist und erledigt diesen Job vierzig Jahre lang für ihren Mann Kent. Doch sie hat ihn verlassen, da er sie betrogen hat. Also muss Britt-Marie sich eine Arbeit suchen und landet so im beschaulichen Örtchen Borg, einem Dorf mit einer Straße, die hinein- und wieder hinausführt. Borg leidet unter der Finanzkrise und viele Geschäfte mussten geschlossen werden. Das einzige, was den Bewohnern geblieben ist, ist die Begeisterung für Fußball. Und damit kann Britt-Marie nicht wirklich was mit anfangen…

 

Fredrik Backmans Schreibstil ist sehr angenehm und man fliegt quasi nur so über die Seiten. Die lockere und leicht ironische Erzählweise macht Spaß und das eine oder andere Mal musste ich wirklich schmunzeln, aber auch die emotionale Seite wird nicht ausgelassen.

So ist Britt-Marie ein Charakter von dem man anfangs denkt, dass man eigentlich nicht so viel von ihr lesen will, denn sie schein anstrengend, denn, so wird immer wieder über das Buch hinweg betont, dass Britt-Marie keine Vorurteile habe – zumindest nicht nach außen hin. Doch auf ihre ganz eigene Weise ist die Protagonistin wirklich liebenswert, denn sie ist einfach ein herzensguter Mensch und tut einem durch die Geschichte von ihrem Mann Kent doch ein wenig Leid und man hat sie doch ziemlich schnell gern.

Aber auch Borg hat viele bezaubernde Bewohner, die jeder einzigartig für sich sind und der Geschichte doch ein wenig Tiefe geben, da doch auch in so einem kleinen Dorf wie Borg hat jeder mit seinen eigenen Schicksalen zu kämpfen haben. Und so ist es nicht nur Britt-Marie, die dieses Buch ausmacht, sondern ein Zusammenspiel von den Dorfbewohnern und ihr. Auf ihre schrullige, pedantische Art mischt Britt-Marie aber auch hier auf, und es gibt viele schön, lustige, aber auch traurige Momente.

So merkt man auch – selbst wenn man kein Fußballfan ist – wie sehr die Bewohner von Borg dieses Spiel lieben und wie begeistert sie davon sind. Fast schon meinte man, dass die Begeisterung dafür auch auf den Leser abfärben könnte. Auf jeden Fall versteht man, wieso sie diesen Sport lieben, denn viel ist in dem kleinen Dorf leider nicht geblieben.

 

„Britt-Marie war hier“ konnte mich auf ganzer Linie begeistern und auch die Protagonistin hatte man schließlich gern. Ich fühlte mich gut unterhalten mit Humor, aber auch mit ernsten Themen.