Rezension

Eine wunderschöne Geschichte

Worte für die Ewigkeit
von Lucy Inglis

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung:

Dieses Buch hat mich wirklich umgehauen. Gerade die emotionale Tiefe hätte ich nicht erwartet. Ich bin völlig unvoreingenommen an dieses Buch gegangen, kannte vorher keine Rezensionen oder Ähnliches, nur den Klappentext, der mich interessierte.

Die Geschichte behandelt das Leben von zwei Mädchen in verschiedenen Zeiten, die ihren Weg und ihre große Liebe finden. Hope und Emily sind beide 16 Jahre alt. Während Hope in der heutigen Zeit lebt, spielt Emilys Geschichte im Jahre 1867. Beide Geschichten ereignen sich in Montana. Zunächst scheinen sie unabhängig voneinander zu sein, doch mit dem Laufe der Erzählung merkt man als Leser, dass sie immer mehr aufeinander zulaufen und sich verweben. Gerade dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen. Man rechnet auch nicht unbedingt damit, wie sich diese Verbindungen ergeben.

Der Schreibstil ist bei diesem Buch etwas ganz Besonderes. So einen Schreibstil hatte ich bisher noch nie gelesen. Er ist zugegeben auch etwas schwer zu beschreiben, eigentlich muss man ihn erlebt haben. Die zwei Erzählungen unterscheiden sich zunächst bezüglich des Erzählers. Die Gegenwart wird in der dritten Person erzählt, wohingegen Emilys Vergangenheit in der ich-Perspektive erzählt wird. Emily spricht dabei ihren Liebhaber immer wieder direkt an und so tauchen Sätze wie: „Und in diesem Moment sah ich dich“ auf. Das hat mich zunächst irritiert. Aber irgendwie gab das der ganzen Erzählung viel mehr Charakter. Es fühlte sich realer an und weniger wie eine erfundene Geschichte. Insgesamt finde ich den Schreibstil und vor allem die großartigen Beschreibungen herausragend. Er ist sehr emphatisch und emotional. Ich konnte mich in beide Charaktere super hineinversetzen und ihren Gefühlen und Gedanken folgen. Es ist wirklich ein sehr emotionales Buch, auf das man sich auch einlassen muss, denn sonst kann man sicherlich nicht fühlen, was diese Geschichte mit einem macht. Ich habe die letzten Tage, nachdem ich das Buch beendet habe noch öfters darüber nachdenken müssen, weil mich gerade das Ende emotional gefordert hat.

Besonders gelungen finde ich auch die Gegenüberstellung der Liebesgeschichten. Man kann sich das Montana zur Zeit des wilden Westens richtig authentisch vorstellen. Im Vergleich dazu erfährt man dann wie sich alles bis hin zu Hopes Zeit verändert hat. Trotzdem hat jede Liebesgeschichte etwas Eigenes.

Die beiden Protagonistinnen sind aussagekräftig. Ihre Entwicklung ist enorm. Zunächst sind sie eher unscheinbar und zurückhaltend. Sie trauen sich nicht so recht ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Ihre Mütter sind sehr dominant. Doch sie machen beide eine 380 Grad Wandlung durch. Sie gewinnen Selbstvertrauen und schaffen es sich von ihren, wenn auch metaphorischen, Fesseln frei zu machen, um selbstbestimmt zu leben. Diese Entwicklung ging stückweise voran und war nachvollziehbar dargestellt.

Ein weiterer Aspekt, der mir an dem Buch sehr zugesagt hat ist, dass man nicht immer in jeder zweiten Szene Actionelemente oder Hochspannung braucht, sondern auch eine ruhige Geschichte den Leser fesseln kann. Vielmehr können Gefühle und Emotionen auch eine andere aber sehr intensive Spannung aufbauen und mich dazu bringen das Buch nicht aus der Hand legen zu können.

Als letzten Punkt muss ich noch auf das Cover eingehen. Das gefällt mir unglaublich gut und passt auch einfach fantastisch zur Geschichte. Es gibt die Stimmung wirklich gut wieder. Außerdem hat das Cover einen richtig coolen metallischen Effekt, je nach dem wie man es ins Licht hält, zeigt es eine andere Facette. Ein wirklicher Hingucker.

Fazit:

Insgesamt ist es definitiv eines der Besten und Intensivsten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe. Es hat einfach alles gestimmt. Am wichtigsten ist, dass es mich emotional vollkommen erreichen konnte. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen.