Rezension

Eine wundervoll amüsante, ziemlich abgedrehte Fantasygeschichte

Die letzte Drachentöterin
von Jasper Fforde

Bewertet mit 4 Sternen

„Der letzte Drache wird sterben.“

INHALT

Diese Weissagung erschüttert die ohnehin gebeutelte Magierszene der Ununited Kingdoms. Allen voran die 15-jährige Jennifer Strange, Leiterin von KAZAM, einer schlecht laufenden Vermittlungsagentur für Zauberer. Als Jennifer zu allem Unglück erfährt, dass ausgerechnet sie den Drachen töten wird, steht ihre Welt Kopf. Und so macht sie sich auf, um mit dem Drachen zu reden …

(Quelle one Verlag)

MEINE MEINUNG

„Die letzte Drachentöterin“ ist der gelungene Auftakt des neuen „Drachen“-Vierteilers aus der Feder des britischen Kultautors Jasper Fforde und zugleich sein erstes Jugendbuch. In der wundervoll amüsant geschriebenen und ziemlich abgedrehten Fantasygeschichte voll irrwitziger Ideen und skurriler Figuren geht es um die 15jährige Jennifer Strange, die nach dem Verschwinden ihres Chefs die schlecht laufende Job-Agentur KAZAM leitet, welche Zauber als Arbeitskräfte für Kleinreparaturen und Lieferdienste vermittelt. Als eine Vorhersage bekannt wird, dass der letzte lebende Drache durch Jennys Hand getötet werden soll, gerät ihr Leben völlig aus den Fugen.

Schon ab der ersten Seite ziehen das exzentrische Setting, die vielen außergewöhnlichen Charaktere und liebenswerten Kreaturen, wie beispielsweise das Quarktier, und die äußerst fantasievolle, vielschichtige Handlung den Leser unweigerlich in ihren Bann. So begleiten wir die sympathische Hauptfigur Jenny auf ihren aufregenden, sehr unterhaltsamen und wendungsreichen Abenteuern durch eine faszinierende Welt des Ununited Kingdoms, die neben Menschen mit magischen und phantastischen Gestalten wie Trollen, Berserkern, Magiern und Drachen bevölkert ist. Sehr geschickt führt der Autor seine Leser allmählich in seine recht komplizierte und vielen liebevollen Details angereicherte Fantasiewelt ein, und lässt ihn die Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten dieser seltsamen Gesellschaft mit ihren zahllosen Spitzfindigkeiten allmählich kennenlernen.

Sehr gelungen ist auch der angenehm zu lesende Schreibstil von Fforde, der mit so vielen humorvollen und äußerst amüsanten Momenten angereichert ist, dass man einfach schmunzeln muss und sich bestens unterhalten fühlt. Vor allem die witzigen, schrägen Dialoge und seine überspitzten, bitterbösen Anspielungen auf die Medien, unfähige Herrscher und die Geldgier der Menschheit sind sehr vergnüglich und genau auf den Punkt gebracht.

Ffordes wundervolle Charaktere, insbesondere seine weibliche Hauptfigur Jennifer mit ihrem knuffigen Monster, dem Quarktier, sind äußerst fantasiereich und liebevoll ausgearbeitet, und sind ein echtes Highlight des Buchs. Die clevere Jennifer wirkt mit ihren 15 Jahren schon sehr reif, verantwortungsbewusst und resolut. Unerschrocken zeigt sie ihren Widersachern die Stirn, kämpft für ihre Überzeugungen und sucht verzweifelt einen Weg, ihrem vorhergesagten Schicksal als letzte Drachentöterin zu entgehen– eine tolle Heldin, mit der sich bestens mitfiebern lässt.

Das Buch endet nach einem packenden Showdown mit einem gelungenen Ausklang der Drachen-Geschichte und kann mit seinem äußerst überraschenden, aber sehr stimmigen und in sich abgeschlossenen Ende überzeugen. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und neue spannende Abenteuer mit Jenny und ihren Freunden von KAZAM.

FAZIT

„Die letzte Drachentöterin“ ist ein gelungener, äußerst unterhaltsamer Auftakt des viel versprechenden „Drachen“-Vierteilers von Jasper Fforde für junge Leser – eine wundervoll amüsante, ziemlich abgedrehte Fantasygeschichte voll irrwitziger Ideen und skurriler Figuren!