Rezension

eine Zukunft, die man nicht möchte...

Tribes 1: Das Heim - Dirk Koeppe

Tribes 1: Das Heim
von Dirk Koeppe

Bewertet mit 4 Sternen

Das Jahr 2047. Wir befinden uns in einem Überwachungsstaat, Kinder werden "nach Staatslinie" erzogen. Sem lebt in einem Waisenheim und wird dort von seinem Mitbewohner Hegard tyrannisiert und allgemein ist das Leben im Heim so fernab jeglicher Vernunft und Menschenwürde. Und dann gibt es noch die Stämme, die nicht überwacht werden und gegen das System ankämpfen. Aus diesen Reihen kommt der Junge Johannes und beide Welten prallen bald aufeinander, doch wie wird das für die Jungs ausgehen?

Mein Einstieg in das Buch war gut, der Autor verwendet eine einfache Sprache, sodass sich das Buch an sich gut lesen lässt. Womit ich jedoch meine Probleme hatte, was sich auch im Verlaufe des Buches nur bedingt gelegt hat, das waren die oft recht kurzen und knackigen Sätze. Normalerweise finde ich das nicht so schlimm, hier wirkte es aber auf mich etwas gehetzt und atemlos. So ganz flüssig war der Lesefluss dadurch nicht. Ein zweites Manko waren für mich die vielen Namen, die zudem noch recht ungewöhnlich waren. Entsprechend fiel es mir manchmal schwer die einzelnen Personen auseinanderzuhalten und den jeweiligen Erzählstrang zuzuordnen.

Die Geschichte an sich hat mir aber sehr gut gefallen, die Idee des Überwachungsstaates und der ankämpfenden Rebellen ist natürlich nicht neu, wurde hier aber für mein Empfinden sehr gut umgesetzt. Vor allem während der Szenen im Heim herrschte immer eine bedrückende, beklemmende und düstere Stimmung, die beim Leser auch ankam. Die Figuren selbst fand ich relativ gut gezeichnet, wenngleich ich mir manchmal noch etwas mehr Tiefe gewünscht hätte. Das möchte ich aber noch nicht negativ werten, da eine Entwicklung durchaus noch in den Folgebänden stattfinden kann.

Das spannende Buch endet nur mit einem kleinen Cliffhanger (was ich gut finde), dennoch sind ein paar Fragen noch offen geblieben.

Fazit: Durchaus lesenswert, wenn man auf Dystopien steht!