Rezension

Einer der besten Kings aller Zeiten

The Stand - Das letzte Gefecht
von Stephen King

Ein- oder zweimal im Jahr brauche ich meine Dosis Stephen King. Die aktuelle Wahl fiel dabei auf 1712 Seiten starke Taschenbuchmonster The Stand - Das letzte Gefecht. Hierbei handelt es sich um eine überarbeitete Neuauflage, die ca. 400 Seiten mehr umfasst als die englischsprachige Erstveröffentlichung aus dem Jahr 1978. Wie fasst man einen solchen Roman zusammen, ohne etwas Wichtigstes auszulassen aber auch ohne zu spoilern? Vermutlich gar nicht. 

Grob gesagt geht es um eine post-apokalyptische Welt; ein Amerika in dem nach einem Grippeausbruch nur noch ein paar Tausend Menschen leben. 99,4% der Weltbevölkerung sind an dem im Labor geschaffenen Virus "Captain Trips" gestorben. Unter den Überlebenden entbrennt ein Kampf ums Überleben, ein Kampf von Gut gegen Böse, das entscheidende letzte Gefecht. 

Dass ein Wälzer von über 1700 Seiten seine Längen hat ist vermutlich nicht zu vermeiden und jeder King-Fan weiß, wie detailverliebt der Meister des Horrors schreibt. Doch die Geschichte zwischen den Buchdeckeln ist so dicht, so tief und so spannend, dass ich die 1700 Seiten schneller verschlungen habe als so manches 500 Seiten starke Taschenbuch. Endzeitromane, die von todbringenden Viren und einer nahezu ausgelöschten Menschheit erzählen sind beiweitem nichts Neues - aber das ist The Stand ja eigentlich auch nicht. Es ist erstaunlich, dass das Thema immer noch so schockierend ist. Der Roman erzählt zwar nicht von einer Zombieapokalypse, ist aber ebenso blutig und unheimlich und spielt mit der Furcht der Menschen vor globalen Pandemien. 

An manchen Stellen wurde es mir etwas zu bunt (Stichwort: Gott und Glaube), aber trotzdem ist The Stand - Das letzte Gefecht einer der besten Kings, die ich je gelesen habe. Die Idee, die Handlung, die so echt wirkenden Figuren mit all ihren Fehlern und Hoffnungen und Ängsten. Ich mag zwar auch seine neuen, eher an Thrillern orientierten Romane, doch dieser hier zeigt sein Können in vollem Umfang und erinnert mich wieder daran, warum ich eigentlich ein Fan bin. 
 

(c) Books and Biscuit