Rezension

Eines meiner bisherigen Jahreshighlights

Zurück nach Hollyhill
von Alexandra Pilz

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt

Am Tag ihres Abiturs drückt Emilys Oma der 18-jährigen einen mysteriösen Brief in die Hand. Er ist von Emilys verstorbener Mutter, die ihre Tochter dazu auffordert, ihr englisches Heimatdorf aufzusuchen. Emily zögert nicht lang und reist trotz der Bedenken ihrer Oma nach England. Dort angekommen weicht ihrer Hoffnung, endlich ihre Mutter besser kennenzulernen, schnell Verwirrung. Im englischen Dartmoor will keiner das Dörfchen Hollyhill kennen, das ihre Mutter im Brief erwähnt hat. Frustriert streift Emily durch das verregnete Dartmoor und trifft glücklicherweise auf den gleichaltrigen Matt, der ihr bestätigt, dass es Hollyhill tatsächlich gibt.
Doch scheint er alles andere als begeistert davon zu sein, dass Emily diesen Ort sucht. Trotzdem bringt er sie hin und Emily stellt schnell fest, dass die Bewohner Hollyhills zwar alle sehr merkwürdig, aber trotzdem sehr freundlich sind. Doch warum ihr ausgerechnet Matt, der ihr anfangs so sympathisch war, plötzlich aus dem Weg zu gehen scheint, versteht Emily ganz und gar nicht.
Plötzlich sieht sich Emily mit weitaus schlimmeren Problemen konfrontiert. Ein Mörder taucht in Hollyhill auf und entführt die junge Frau. Und als Emily dachte, es könnte gar nicht schlimmer kommen, findet sie sich plötzlich in einer anderen Zeit wieder…

Meinung

Zu ‘Zurück nach Hollyhill’ kann ich leider nicht viel schreiben, denn meine Begeisterung für das Erstlingswerk von Alexandra Pilz in Worte zu fassen, ist gar nicht so leicht.
Ich würde meine Beziehung zum Buch als ‘Liebe auf den ersten Blick’ bezeichnen. Denn es fing schon mit dem Cover an, was gar nicht perfekter zum Buch passen könnte. Denn genau wie die Geschichte ist das Äußere des Buchs magisch, wunderschön und detailverliebt. Als ich das Buch zum ersten Mal aufschlug, die ersten Sätze las, war für mich klar, dass die Geschichte genauso perfekt wie sein Cover sein würde.

Von Anfang an war es um mich geschehen und ich war in die Figuren des Buchs verliebt. Tatsächlich in jede einzelne. Die Protagonistin Emily ist nicht perfekt und gerade deswegen so liebenswert. Sie ist genauso, wie ich mir ein reales Mädchen vorstellen würde und mit der ich gern befreundet wäre.
Ich denke es ist vor allem dem Schreibstil der Autorin zu verdanken, dass ich mich so schnell in die Geschichte einleben konnte und Sympathie für die Figuren empfinden konnte. Die Sprache von Alexandra Pilz ist locker leicht und von Zeit zu Zeit mit viel Wortwitz versehen. Gerade aus diesem Grund ist die gesamte Geschichte so wunderbar abwechslungsreich. Als Leser bekommt man reichlich Stoff zum Lachen, aber gleichzeitig auch zum Mitfiebern, Mitfühlen und Nachdenken.

Alexandra Pilz verliert in ‘Zurück nach Hollyhill’ keine Zeit und schmeißt den Leser sofort in die Geschichte. Es gibt keine langen Erklärungen, die den Leser in die Geschichte einführen. Und genau das hat mir besonders gut gefallen. Denn wie die Protagonistin Emily, die sich ganz unverhofft in ein Abenteuer stürzt und gar nicht weiß, was sie auf ihrer Reise erwartet, muss auch der Leser herausfinden, was es mit dem Dörfchen Hollyhill auf sich hat und warum Emilys Mutter ihrer Tochter diesen mysteriösen Brief hinterlassen hat. So hat es Alexandra Pilz nicht nur geschafft, einen Spannungsbogen aufzubauen, der mich nicht mehr vom Buch losreißen konnte, sondern hat eine Verbindung zu Emily geschaffen. Emily ist unwissend, verwirrt und neugierig und genau das war ich auch!

Zwar kommt man als Leser vielleicht doch schneller als Emily dahinter, was die Besonderheit des Dörfchens ist, doch hat mir das den Spaß am Buch alles andere als verdorben. In Hollyhill gibt es für den Leser so einiges zu entdecken, sowohl was die Häuser in Dorf angeht als auch die Einwohner persönlich. Alexandra Pilz hat in Hollyhill einige Charaktere untergebracht, doch hat jeder einzelne etwas an sich, was ihn besonders macht und ihn herausstechen lässt. Es gibt Spaß- und Paradiesvögel, es gibt Miesepeter, es gibt die guten alten Seelen und dann gibt es noch Matt, der irgendwie gar nicht zu den anderen zu passen scheint und erst einmal gar nichts von sich offenbaren möchte.
An Matt habe ich wie Emily schnell mein Herz verloren. Vielleicht ist es gerade das Geheimnisvolle und Unnahbare an ihm, was mich so neugierig gemacht hat. Vielleicht aber auch seine gutmütige und humorvolle Ader, die er immer wieder hervorblitzen lässt.

Dass es sich bei ‘Zurück nach Hollyhill’ um einen Zeitreiseroman handelt, dürfte kein Geheimnis mehr sein. Alexandra Pilz hat es aber geschafft, sich mit ihrem Buch von bereits bekannten Zeitreiseromanen abzusetzen. Für mich lag der besondere Reiz schon darin, dass die gesamte Geschichte in England spielt. Als Fan dieses Landes war es für mich besonders schön, durch die unterschiedlichsten Zeiten Englands zu reisen. Ganz besonders hat mir allerdings gefallen, dass es in ‘Zurück nach Hollyhill’ nicht nur die Zeitreisen an sich gibt, sondern auch die Figuren der Geschichte jeder für sich ein außergewöhnliches Talent hat, was es für den Leser zu entdecken gilt.

Blick in die Zukunft

Alexandra Pilz schreibt gerade am zweiten Band, der hoffentlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt!

Fazit

An ‘Zurück in Hollyhill’ hat mir ALLES gefallen! Die Figuren waren besonders und jeder auf seine eigene Art und Weise liebenswert. Das Dorf Hollyhill hatte einige Überraschungen parat und hat der Geschichte das gewisse Etwas gegeben. Emily und Matt dabei zuzusehen, wie sich kennenlernen und sich näher kommen, hat nicht nur Spaß gemacht, sondern mein Herz immer wieder erwärmen können. Alexandra Pilz hat gezeigt, dass sie sich perfekt darauf versteht, eine unterhaltende, gefühlvolle, aber gleichzeitig auch sehr spannende Atmosphäre zu erschaffen. Ich kann es nicht erwarten, den zweiten Teil in meinen Händen zu halten!