Rezension

Einfach ich sein

Einfach ich sein - Shauna Niequist

Einfach ich sein
von Shauna Niequist

Ich will später nicht einmal sagen, dass mir entgangen ist, was mein Leben im tiefsten Inneren ausmacht oder wie meine Kinder in meinem eigenen Haus heranwachsen, nur weil ich zu beschäftigt damit bin, es den Menschen da draußen irgendwie recht zu machen.

 „Einfach ich sein“ ist ein weiteres Buch der Autorin Shauna Niequist. Sie ist die Tochter des bekannten Willow-Creek Gründers Bill Hybels und selber auch in ihrer Gemeinde gemeinsam mit ihrem Mann sehr aktiv.

Die Autorin sieht das Buch als eine Art Einladung, die den Leser auffordert, das ständige Vergleichen, mit anderen konkurrieren, hin und her hetzen und die Erschöpfung abzulegen. Dies unterlegt sie mit vielen Beispielen aus ihrem Leben und lädt ein, dass eigene Leben zu verändern.

Sie beschreibt wie wichtig es ist, sich auf das Wesentliche zu besinnen – sich selbst und seine Familie und nicht immer nur zu versuchen, es allen anderen recht zu machen.

Den Körper und die Seele zur Ruhe kommen zu lassen und dabei auch die Ängste vor der Ruhe und den Momenten der Stille zu verlieren ist der Autorin dabei besonders wichtig. Die stillen Momente lernen auszuhalten und zu genießen um neue Kraft zu bekommen. Shauna Nieqiuest beschreibt, wie wichtig es ist, mit echter zwischenmenschlicher Nähe umzugehen und erläutert dies an einem Beispiel, das zeigt, das Neues immer einen gewissen Anreiz hat aber es sich lohnt, an den Beziehungen, die einem wichtig sind, intensiv zu arbeiten.

Der Leser bekommt einen Einblick in ihr Leben und die Abgründe ihres Seelenlebens bis hin zu  Selbstzweifeln und Selbsthass. In der Regel baut sich ein Buch so auf, dass über das Leben und Erfahrungen berichtet wird, dann jedoch eine Wende eintritt, die beginnt alles zu verändern. Ich habe beim Lesen leider immer bis zum Schluss das Gefühl gehabt, sie tritt auf der Stelle und kommt nicht weiter. Der Selbsthass und die Selbstzweifel von denen immer wieder zu lesen war, haben ihren Teil dazu beigetragen. Vom Titel, der Leseprobe und auch des Covers her hätte ich etwas anderes erwartet - mir war es zu biografisch.

Selbst am Ende des Buches erklärt Sie dem Leser, dass sie noch lange auf der Reise der Veränderungen ist -  ich habe hier das Gefühl, sie ist noch ganz am Anfang und nicht wirklich weiter gekommen. Wer hier eine Hilfe sucht um für sich persönlich weiter zu kommen wird hier teils eher noch mehr nach unten gezogen. Mich hat des Buch nicht berührt und auch für meine Entwicklung in keiner Weise weitergebracht. Ich habe kaum etwas gefunden was mich angesprochen hat, oder was ich mitnehmen konnte und war letzten Endes enttäuscht. Ohne Leserunde hätte ich es vermutlich abgebrochen. Wobei hier natürlich zu erwähnen ist, das dies ein rein persönlicher Eindruck ist. Jeder ist auf einem anderen Stand oder in einer anderen Lebensphase, was dem einen hilft, hilft dem anderen nicht. Für jemand anders kann dieses Buch eine gute Hilfe sein, jedoch wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Auch ihr Bibelverständnis, besonders als es um die Geschichte des Petrus geht, hat mich im Hinblick darauf, dass sie Pastorentochter ist, sehr irritiert zurück gelassen.